"Wir rennen von einem Wettbewerb zum anderen"

Herr Heynckes, haben Sie heute Nacht von Real Madrid geträumt? Jupp Heynckes: Das weiß ich nicht. Ich träume vielleicht auch. Aber ich kann nicht sagen, dass ich vom Fußball geträumt habe. Ich habe ganz gut geschlafen. Hand aufs Herz: Sie denken schon an das Halbfinale gegen Real? Heynckes: Das verbietet der Respekt vor Marseille

Herr Heynckes, haben Sie heute Nacht von Real Madrid geträumt?

Jupp Heynckes: Das weiß ich nicht. Ich träume vielleicht auch. Aber ich kann nicht sagen, dass ich vom Fußball geträumt habe. Ich habe ganz gut geschlafen.

Hand aufs Herz: Sie denken schon an das Halbfinale gegen Real?

Heynckes: Das verbietet der Respekt vor Marseille. Zum anderen bin ich so lange im Geschäft, dass ich weiß, dass wir erst noch 90 Minuten ran müssen. Wenn wir gewinnen, können wir über den nächsten Gegner reden.

Wie schwer wird es, die Mannschaft nach der dritten Englischen Woche in Folge auf das Derby morgen in der Liga um 15.30 Uhr beim 1. FC Nürnberg einzustellen? Zumal es so stressig weitergeht.

Heynckes: Das war schon in der vergangenen Woche nicht so einfach. Nach dem Spiel in Berlin kamen 120 Minuten in Gladbach, dann Hannover. Und Nürnberg ist eine Mannschaft, die nicht in den Abstieg hineinkommen möchte. Wir haben keine Zeit zu regenerieren. Wir rennen von einem Wettbewerb zum anderen.

Was macht Sie zuversichtlich, in der Liga nicht auszurutschen?

Heynckes: Wir haben nichtsdestotrotz immer wieder gezeigt, dass wir auf den Punkt nicht nur konzentriert sind, sondern auch erholt und regeneriert. Das wird auch am Samstag so sein.

Bastian Schweinsteiger hat sich bei seinem Kurzeinsatz in Marseille die dritte Gelbe Karte geholt und fehlt im Rückspiel. Von vielen wurde ihm Absicht unterstellt.

Heynckes: Mich haben die fünf Gelben Karten gegen uns in dem Spiel generell gestört, weil wir wussten, dass der Gegner hart einsteigt. Der spanische Schiedsrichter war kleinlich, auch in anderen Situationen. Das war Bastis erstes Foul - aber ich hätte mir eh gewünscht, dass er in dem Zweikampf das Tempo mit aufnimmt, anstatt gleich auf den Ball zu gehen. Es wäre mir lieber gewesen, dass er am Dienstag spielt. Er ist seit drei Tagen beschwerdefrei, aber braucht Spielpraxis. Das wäre ein guter Test gewesen.

Manuel Neuer wirkt wie befreit in den vergangenen Tagen.

Heynckes: Er strahlt jetzt absolute Souveränität aus, Ruhe. Er ist jetzt der Neuer, den wir uns alle gewünscht haben. Das ist ein Prozess, der normal ist. Es ist nicht leicht, Torwart bei Bayern München zu sein. Das merken auch die ganz Großen, wenn sie von außen kommen.

Mit welchen Gefühlen gehen Sie in die Wochen der Wahrheit?

Heynckes: Wir sollten uns alle nicht unter Druck setzen lassen. In den Spielen, die kommen, warten Wahnsinns-Aufgaben. Aber wir sollten nicht an irgendwelche Finals denken. Wir müssen immer an die nächste Aufgabe denken. Alles andere ist im Hinterkopf gespeichert und wird dann hervorgeholt, wenn es nötig ist.

fcb.de

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