Champions League Seriös und routiniert ins Halbfinale

München · Bayern München steht nach dem 0:0 gegen den FC Sevilla unter den letzten Vier der Champions League.

 Was die Bayern-Offensive um Robert Lewandowski (links) und Arjen Robben auch anstellte – der Ball wollte nicht ins Tor von Sevillas Torwart David Solis. Der Halbfinaleinzug der Bayern geriet allerdings nie ernsthaft in Gefahr.

Was die Bayern-Offensive um Robert Lewandowski (links) und Arjen Robben auch anstellte – der Ball wollte nicht ins Tor von Sevillas Torwart David Solis. Der Halbfinaleinzug der Bayern geriet allerdings nie ernsthaft in Gefahr.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Auf dem Weg in das ersehnte Champions-League-Finale müssen die Triple-Jäger des FC Bayern noch eine große Hürde überwinden. Beim Einzug in das elfte Halbfinale in Europas Fußball-Königsklasse reichte den Münchnern am Mittwochabend im zähen Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Sevilla ein hart erarbeitetes 0:0. Eine Woche nach dem 2:1 in Spanien tat sich das Starensemble von Trainer Jupp Heynckes vor 70 000 Zuschauern in der heimischen Arena schwer gegen den mehrmaligen Europa-League-Sieger.

Beim Lattenkopfball von Joaquin Correa in der 59. Minuten erlebten die Bayern eine Schrecksekunde, insgesamt fehlte den Andalusiern aber die Offensivkraft gegen routinierte Münchner. Correa sah in der Nachspielzeit nach einem groben Foul gegen Javi Martínez die Rote Karte. Den letzten Gegner auf dem Weg ins Endspiel am 26. Mai in Kiew erfahren die Bayern am Freitag bei der Auslosung in Nyon.

Die Gastgeber begannen dominant. Am Tag nach dem sensationellen Halbfinaleinzug der AS Rom gegen den FC Barcelona war den Münchnern anzumerken, dass sie nach dem 2:1 in der Vorwoche schnell für klare Verhältnisse sorgen wollten. In der dritten Minute flog ein Freistoß von James Rodríguez nur knapp über das Tor, dann zog Arjen Robben von rechts in die Mitte, verfehlte sein Ziel jedoch ebenfalls (5.). Nach einem Kopfball von Robert Lewandowski musste Sevilla-Torhüter David Soria erstmals ernsthaft eingreifen.

Auf der anderen Seite hatte Pablo Sarabia, der die Andalusier im Hinspiel in Führung gebracht hatte, die erste Gelegenheit für Sevilla. Er verzog aus aussichtsreicher Position jedoch deutlich. Die Gäste beruhigten das Spiel ein wenig und bremsten den Angriffselan der Bayern. Es dauerte bis zur 34. Minute ehe der FCB wieder Fahrt aufnahm: Innenverteidiger Mats Hummels schoss nur ganz knapp über das Tor. Wenig später setzte Robben am Strafraum Franck Ribéry schön in Szene, doch der Franzose scheiterte an Soria (38.). Jesús Navas, der Eigentorschütze aus dem Hinspiel, rettete nach einer scharfen Hereingabe von Thomas Müller in höchster Not vor dem einschussbereiten Ribéry.

Kurz vor dem Seitenwechsel klärte Rafinha mit einer starken Grätsche gegen Sarabia. Sevilla spielte gefällig mit, doch den Spaniern fehlte in der Offensive weiter die Durchschlagskraft. Das änderte sich auch anfangs des zweiten Durchgangs nicht. Die Bayern übernahmen die Kontrolle und wurden durch Lewandowski gefährlich. Der Kopfball des Polen nach schöner Rafinha-Flanke landete aus kürzester Distanz jedoch nur am Außennetz. James (53.) und Müller (54.) fanden in Soria ihren Meister.

Ein Bayern-Tor schien nur eine Frage der Zeit, doch plötzlich hätte Sevillas Correa fast das 0:1 erzielt. Bayern-Schlussmann Sven Ulreich wäre beim Lattenkopfball des Offensivmanns nach einem Freistoß aus dem Halbfeld chancenlos gewesen. Die Gäste mussten mehr tun, und Trainer Vincenzo Montella erhöhte 20 Minuten vor dem Ende das Risiko: In Sandro Ramírez für Sarabia brachte er einen zusätzlichen Stürmer.

Die nächste Gelegenheit hatten dennoch die Bayern. Robben traf das Außennetz (72.). Die Partie wurde ruppiger. Vor allem gegen Lewandowski kämpfte Sevilla immer wieder mit harten Bandagen. Dreizehn Minuten vor Schluss ersetzte Heynckes den aufopferungsvoll ackernden Mittelstürmer durch Sandro Wagner. In der Nachspielzeit, in der Correa nach seinem bösen Foul vom Platz flog, half Nationalspieler Wagner mit, das 0:0 über die Zeit zu bringen.

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