"Il Biondo" Haller feiert heute seinen 70. Geburtstag

Hamburg. "Fußball ist mein Leben!" Helmut Haller (Foto: dpa) nennt sich selbst einen Fußballverrückten. Als kleiner Junge übt der Augsburger zwischen zerbombten Häusern die ersten Schritte. Und selbst als Senior kann er seinen Sport nicht loslassen

Hamburg. "Fußball ist mein Leben!" Helmut Haller (Foto: dpa) nennt sich selbst einen Fußballverrückten. Als kleiner Junge übt der Augsburger zwischen zerbombten Häusern die ersten Schritte. Und selbst als Senior kann er seinen Sport nicht loslassen. In der Zwischenzeit gelingt ihm eine Karriere, in der er in den Sechzigern und Siebzigern zu einem Aushängeschild des deutschen Fußballs wird, drei italienische Meisterschaften gewinnt und im Finale der Weltmeisterschaft 1966 steht. Heute wird der Ausnahmesportler 70 Jahre alt. Ein Fußballverrückter, "das kann man wohl sagen", erklärt Uwe Seeler. "Er hat ja von klein auf nur Fußball gespielt. Er war nicht nur fußballverrückt, sondern auch ballverrückt", sagt Seeler und lobt: "Mit der Kugel konnte er alles machen." Als junger Spieler heißt Haller "Hemad" ("Hemd"), später rufen die Fans ihn "Il Biondo" ("Blondschopf"). Erst Augsburg, dann die Serie A in Italien - das sind die zwei Stationen, die den Weg des offensiven Mittelfeldspielers prägen. In der bayerischen Heimat steigt er als schmächtiger Hänfling bereits als 19-Jähriger zum Nationalspieler auf, zwischen 1962 und 1973 beim AC Bologna und bei Juventus Turin reift er zum gestandenen Weltklassespieler. Die Zuschauer küren ihn stets zu ihrem Liebling. In seinem Geburtsort Augsburg gilt Haller, der 1973 noch einmal zurückkehrt und erst als 40-Jähriger einen Schlussstrich unter seine Karriere zieht, vielen gar als lokale Legende und Idol. In Italien vermisst ihn so mancher noch nach Jahrzehnten, wie der spätere Besitzer eines Sportgeschäfts bei Besuchen erfährt:"Ach, Elmut Aller, wir brauchen wieder Spieler wie dich." In das Abenteuer Italien stürzt sich Haller 1962, um mit seinem Sport Geld zu verdienen. Nur zwei Jahre später gewinnt er mit Bologna die Meisterschaft - und holt damit als erster Deutscher in einer ausländischen Liga den Titel. Zwei weitere Meistertitel folgen mit Juve für den "Augsburger Bub". dpa

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