Goldenes Wochenende in vertrauter Umgebung

Völklingen. Urs von Tugginer wurde von seinen Emotionen völlig übermannt. Kurz nachdem der Nachwuchsringer vom KSV Köllerbach im Finale um die deutsche Meisterschaft der Kadetten gegen den Hessen Julian Höreth gewann, löste sich seine Anspannung und verwandelte sich in pures Glück

 Ringer-Talent Etienne Kinsinger vom KV Riegelsberg (unten) machte im Finale mit Nikolai von Berkum, was er wollte. Foto: Wieck

Ringer-Talent Etienne Kinsinger vom KV Riegelsberg (unten) machte im Finale mit Nikolai von Berkum, was er wollte. Foto: Wieck

Völklingen. Urs von Tugginer wurde von seinen Emotionen völlig übermannt. Kurz nachdem der Nachwuchsringer vom KSV Köllerbach im Finale um die deutsche Meisterschaft der Kadetten gegen den Hessen Julian Höreth gewann, löste sich seine Anspannung und verwandelte sich in pures Glück. "Der Titel bedeutet mir sehr viel", betonte von Tugginer erleichtert und mit Tränen in den Augen: "Jetzt im dritten Anlauf hat es endlich geklappt." Sehr zur Freude der Landestrainer Frank Hartmann und Albert Nourov. Mit einem strahlenden Lächeln beglückwünschten sie ihren Schützling und nahmen gleichzeitig die Glückwünsche der Kollegen aus den anderen Landesverbänden entgegen.

Neben dem Meister-Titel bei den Freistil-Ringern in Köln für Valentin Seimetz vom KSV Köllerbach konnte der Saarländische Ringer-Verband dank der Griechisch-römisch-Spezialisten Urs von Tugginer und Etienne Kinsinger am Wochenende insgesamt drei Goldmedaillen feiern.

"Wir haben hier einen kleinen Heimvorteil", freute sich Trainer Nourov, "da helfen sogar die Wände mit". Während von Tugginer auf der Tribüne der ihm bestens vertrauten Völklinger Hermann-Neuberger-Halle in Ruhe seinen Sieg in der Klasse bis 63 Kilogramm genoss, stand Etienne Kinsinger bei der Siegerehrung ganz oben auf dem Podest. Der Riegelsberger erfüllte alle Erwartungen und bestätigte auch am Finaltag seine überragenden Leistungen. Kinsinger dominierte seine Gewichtsklasse bis 58 Kilogramm nach Belieben, musste nicht eine Wertung gegen sich hinnehmen und keinen Kampf über die volle Zeit gehen. Fünf seiner sechs Kämpfe gewann er technisch überlegen, unter anderem das Finale gegen Nikolai von Berkum aus Nordrhein-Westfalen. Kinsinger überzeugte gerade in der Oberlage am Boden. "Das ist meine Stärke", sagte er, "aber ich bin froh, dass sich der Trainingsaufwand auch gelohnt hat".

Kinsinger verteidigte seinen Titel von 2012 und zelebrierte auf der Matte, was Bundestrainer Maik Bullmann forderte: aktives, offensives Ringen. "Gerade im Jugendbereich ist das so wichtig", sagte Bullmann. Aus einem weiteren Grund: "Diese Jungs sind der Jahrgang für die Olympischen Spiele 2020", meinte Bullmann mit hochgezogenen Augenbrauen. Die Spiele, die nach der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees erstmals ohne Ringen stattfinden sollen. "Die Jungs lassen sich nichts anmerken", sagte Bullmann: "Es ist ja auch noch nichts entschieden. Die Stimmung ist mittlerweile überall sehr positiv." Die "save olympic wrestling"-Shirts eines Sportartikel-Herstellers waren in der Hermann-Neuberger-Halle bereits am Samstag vergriffen.

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