Eiskunstlauf: Ergreifende Vorstellung von Joannie Rochette

Vancouver. Für ganz Kanada hat Joannie Rochette (Foto: dpa) die Goldmedaille schon vor der Kür gewonnen. Zwei Tage nach dem plötzlichen Herztod ihrer nur 55 Jahre alten Mutter Therese in Vancouver hat die Vize-Weltmeisterin das fast Unmögliche geschafft: Ein sauberes Kurzprogramm mit absoluter Selbstkontrolle

Vancouver. Für ganz Kanada hat Joannie Rochette (Foto: dpa) die Goldmedaille schon vor der Kür gewonnen. Zwei Tage nach dem plötzlichen Herztod ihrer nur 55 Jahre alten Mutter Therese in Vancouver hat die Vize-Weltmeisterin das fast Unmögliche geschafft: Ein sauberes Kurzprogramm mit absoluter Selbstkontrolle. Erst danach brach die Eiskunstläuferin schluchzend zusammen und fiel ihrer langjährigen Trainerin Manon Perron in die Arme. "Es war sehr schwer, präzise zu laufen, aber ich bereue es nicht", sagte die 24 Jahre alte Franko-Kanadierin, "in zehn Jahren würde ich gern noch einmal wiederkommen und das Ganze noch einmal zeigen". 14 200 Zuschauer verfolgten jeden Schritt der tapferen Sportlerin. Sie wirkte konzentriert und nur auf sich fokussiert. Sie reihte Dreifach-Lutz/Doppel-Toeloop, Dreifach-Flip und Doppel-Axel mit einer unglaublichen Sicherheit aneinander. Bis zur letzten Drehung riss sie sich zusammen, dann schlug sie die Hände vors Gesicht und verlor die mühsam aufrechterhaltene Fassung. Die persönliche Bestnote von 71,36 Punkten und Platz drei vor der Kür (Freitag, 2 Uhr unserer Zeit) waren der Lohn für die emotionale Gratwanderung. "Es war schön, das Publikum zu spüren, ich schätze diese Unterstützung sehr", sagte Rochette, die über ihr Innenleben nicht weiter sprechen wollte: "Dafür gibt es keine Worte."

Erste nach dem Kurzprogramm ist Weltmeisterin Kim Yu-Na. Die Südkoreanerin stellte mit 78,50 Punkten einen neuen Rekord auf. Die Japanerin Mao Asada hat schon fast fünf Punkte Rückstand. Die zweimalige deutsche Meisterin Sarah Hecken erreichte als 23. knapp das Finale. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort