Das Giganten-Duell

Dresden. Marta ganz relaxt, Abby Wambach angespannt. Das Viertelfinale der Frauenfußball-Weltmeisterschaft hält mit der Partie Brasilien gegen die USA an diesem Sonntag in Dresden (17.30 Uhr/ARD und Eurosport) das Duell zweier Giganten bereit. Mit Argusaugen werden dabei die Superstars beider Mannschaften beobachtet. Geht es nach der Papierform, kommen die Südamerikanerinnen weiter

 Diese beiden Spielerinnen stehen am Sonntag in Dresden im Mittelpunkt: die US-Amerikanerin Abby Wambach (links), die bei der WM noch ihre Form sucht, und die Brasilianerin Marta. Foto: dpa

Diese beiden Spielerinnen stehen am Sonntag in Dresden im Mittelpunkt: die US-Amerikanerin Abby Wambach (links), die bei der WM noch ihre Form sucht, und die Brasilianerin Marta. Foto: dpa

Dresden. Marta ganz relaxt, Abby Wambach angespannt. Das Viertelfinale der Frauenfußball-Weltmeisterschaft hält mit der Partie Brasilien gegen die USA an diesem Sonntag in Dresden (17.30 Uhr/ARD und Eurosport) das Duell zweier Giganten bereit. Mit Argusaugen werden dabei die Superstars beider Mannschaften beobachtet. Geht es nach der Papierform, kommen die Südamerikanerinnen weiter. Denn Marta findet immer mehr zu ihrer Form, Abby Wambach läuft dieser hinterher."Kontinuität ist wichtig. Wir müssen jedes Spiel besser werden", sagt die fünfmalige Weltfußballerin Marta selbstbewusst und ergänzt: "Wir sind auf die USA vorbereitet." Sie selbst hielt sich bislang an ihre Forderung, legte von Spiel zu Spiel eine Schippe drauf, glänzte als zweimalige Torschützin gegen Norwegen und Vorbereiterin gegen Äquatorial-Guinea.

Und dennoch: Marta hat noch nicht das Top-Niveau, das anderen Angst einflößen würde. Wie leicht das brasilianische Spiel aus den Angeln zu heben ist, zeigten die Afrikanerinnen. Sie nahmen Marta in "Fraudeckung", verfolgten sie auf Schritt und Tritt und durchkreuzten so das Konzept von Brasiliens Trainer Kleiton Lima, der das Spiel seiner Mannschaft ganz auf die Aktionen der Starspielerin ausgerichtet hat. Erst als die Kräfte bei Äquatorial-Guinea schwanden, kam auch Marta ins Spiel und setzte die entscheidenden Akzente.

Gegen die USA dürfte es noch schwieriger werden, auch wenn der dreimalige Olympiasieger bei dieser Weltmeisterschaft gerade in der Defensive große Probleme offenbarte. Und nicht nur dort. Vor allem Abby Wambach macht derzeit kaum einen Stich. Ihr Tor bei der 1:2-Niederlage gegen Schweden per Schulter kam eher per Zufall zu Stande. In den Partien zuvor hatte sie oft Pech, als sie klarste Chancen reihenweise vergab. Auch wenn sie wegen Achillessehnen-Beschwerden nicht hundertprozentig fit ist, will sie unbedingt spielen - auch und gerade am Sonntag gegen Brasilien. "Es ist, wie es ist. Wir wollten Gruppenerster werden und Brasilien aus dem Weg gehen. Das hat nicht geklappt, also müssen wir sie nun bezwingen. Das ist möglich, wir müssen nur unsere Chancen besser nutzen. An unserem Ziel, Weltmeister zu werden, wird nicht gerüttelt", meint die Angreiferin. Von der Lockerheit, die sie sonst in Gesprächen auszeichnet, ist nicht mehr viel zu spüren. Die Amerikanerin weiß, dass die Partie in Dresden für ihre Mannschaft mehr ist als ein gewöhnliches WM-Spiel.

Und dennoch verschwendet in der US-Truppe niemand einen Gedanken an ein frühzeitiges Ausscheiden. "Wir denken ausschließlich an das Endspiel. Und um dorthin zu kommen, müssen wir sowieso jeden Gegner schlagen", betont US-Trainerin Pia Sundhage. Sie hat einen plausibel erscheinenden Grund für ihren Optimismus: "Wir haben keinen Druck, denn wir haben schon alle Titel gewonnen. Brasilien nicht." Für Spannung im ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion ist ausreichend gesorgt. dpa

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