Keine Angst vor dem Elfmeter: Torwart kann Schütze manipulieren

Köln. Beim Elfmeterschießen ist der Torwart der Situation nicht ausgeliefert. Er könne den Schützen "so manipulieren, dass der mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in die Ecke schießt, die ihm der Torwart vorgibt", sagt Daniel Memmert vom Kölner Institut für Kognitions- und Sportspielforschung. Die Wahrscheinlichkeit den Elfmeterschuss zu halten, liege bei 27 Prozent

Köln. Beim Elfmeterschießen ist der Torwart der Situation nicht ausgeliefert. Er könne den Schützen "so manipulieren, dass der mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in die Ecke schießt, die ihm der Torwart vorgibt", sagt Daniel Memmert vom Kölner Institut für Kognitions- und Sportspielforschung. Die Wahrscheinlichkeit den Elfmeterschuss zu halten, liege bei 27 Prozent.

"Unbewusste" Hinweise

In einer Studie überprüfte der Sportwissenschaftler, wie Position und "unbewusste" Hinweise des Torhüters den Schützen beeinflussen. Dazu stellte er 80 Spieler auf, unter ihnen 40 Profis. Ergebnis: In 80 Prozent der Fälle schießen Schützen auf die vermeintlich freie Ecke. "Das macht der Torhüter, indem er nicht ganz in der Mitte des Tores steht, sondern ein wenig nach links oder rechts rückt - maximal zehn Zentimeter", sagt Memmert. Verstärkt werde der Effekt, wenn der Torhüter mit einer Hand in die vermeintlich offene Ecke zeige.

Laut Memmert ist neben dem fußballerischen Können die Psychologie wichtig: "In der Sozialpsychologie werden zwei Arten von Typen unterschieden: Hoffnungs- und Vernunftstypen. Während der eine hofft, eine Aufgabe zu lösen, betrachtet der andere es als seine Pflicht." Der Vernunftstyp sei beim Elfmeter-Schuss im Vorteil. Denn der Optimist wünsche sich beim Elfmeter, ein Tor zu erzielen, der Verantwortungsbewusste erziele es, weil es seine Aufgabe ist. dpa

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