Solo für Hope

Dresden. Die USA haben Brasiliens Traum vom ersten WM-Titel zerstört und mit dem siebten Einzug ins Halbfinale ihre einmalige Serie fortgesetzt. In einem packenden Viertelfinale gewann der Weltranglisten-Erste gestern in Dresden das Giganten-Duell mit der Nummer drei der Welt mit 5:3 (2:2, 1:1, 1:0) im Elfmeterschießen

Dresden. Die USA haben Brasiliens Traum vom ersten WM-Titel zerstört und mit dem siebten Einzug ins Halbfinale ihre einmalige Serie fortgesetzt. In einem packenden Viertelfinale gewann der Weltranglisten-Erste gestern in Dresden das Giganten-Duell mit der Nummer drei der Welt mit 5:3 (2:2, 1:1, 1:0) im Elfmeterschießen. Stürmerin Abby Wambach hatte die USA mit einem Treffer in der Nachspielzeit der Verlängerung vor dem Aus bewahrt. Alex Krieger verwandelte den entscheidenden Elfmeter.Die fünfmalige Weltfußballerin Marta hatte vor 25 598 Zuschauern im ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion beide Treffer zum glücklichen 2:1 in der regulären Spielzeit erzielt. Durch ihren verwandelten Foulelfmeter (68. Minute) und den Treffer in der 92. Minute stockte Marta zudem ihre WM-Bilanz auf 14 Tore auf und stellte den Rekord von Birgit Prinz ein.

Brasiliens Daiane (2.), die später als einzige Brasilianerin ihren Elfmeter verschoss, hatte mit einem Eigentor die USA in Führung gebracht. Shannon Boxx, früher beim 1. FC Saarbrücken aktiv, war auf der rechten Seite bis fast zur Torauslinie durchgelaufen. In ihre flache Hereingabe rutsche die brasilianische Verteidigerin und lenkte den Ball unhaltbar für ihre Schlussfrau Andreia ins eigene Netz. Dennoch brachte die frühe Führung nicht die erhoffte Souveränität ins Spiel des Weltranglisten-Ersten. Fahrig bis unsicher agierte das Team der schwedischen Trainerin Pia Sundhage. Deutlich war der Respekt vor den starken individuellen Qualitäten der Brasilianerinnen zu sehen.

Doch auch die konnten in den ersten 45 Minuten in keiner Weise überzeugen. Weltfußballerin Marta fiel mehr durch gestikulieren und reklamieren auf als durch konstruktive Aktionen und sah für ihre fortwährende Meckerei auch Gelb. Zudem ließen zahlreiche Unterbrechungen durch Fouls sowie auf beiden Seiten ungenaues Passspiel kaum Spielfluss aufkommen.

Torchancen waren zwar nicht Mangelware, aber nur selten zwingend. Auf US-Seiten verfehlte ein Kopfball von Amy Wambach (12.) ebenso das Ziel wie ein Distanzschuss von Amy Le Peilbet (17.) oder ein Flachschuss von Shannon Boxx (43.). Die besten Chancen für Brasilien hatten Aline (22.) mit einem Kopfball und Fabiana, deren Schuss in der 38. Minute auf der Latte landete.

Die im bisherigen Turnierverlauf offenbarten Schwächen beider Teams in der Defensive zeigte sich auch im Viertelfinale, blieben aber weitgehend ohne Folgen. Brasiliens Cristiane scheiterte mit einem Schlenzer an der starken US-Torfrau Hope Solo (61.), Carli Lloyd auf der Gegenseite mit einem Kopfball an der Latte (63.).

Verwirrung herrschte dann beim Elfmeter nach einem Foul an Marta von Rachel Buehler, die für die Notbremse im Strafraum Rot sah. Hope Solo parierte den Strafstoß von Cristiane. Schiedsrichterin Jacqui Melksham (Australien) entschied jedoch auf Wiederholung. Den zweiten Versuch verwandelte dann Marta (68.). Anschließend stemmten sich die US-Frauen in Unterzahl gegen ein weiteres Tor und retteten sich in die Verlängerung. dpa

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