SV Elversberg Lockerer Aufgalopp für die SVE-Profis

Großblittersdorf · Fußball-Regionalligist Elversberg hat die Vorbereitung auf die neue Saison unter Neu-Trainer Karsten Neitzel aufgenommen.

 Für die Fußballprofis der SV Elversberg stand beim Trainingsauftakt am Freitag auf dem Gelände im französischen Großblittersdorf erst einmal ein leichtes Lauftraining auf dem Programm.

Für die Fußballprofis der SV Elversberg stand beim Trainingsauftakt am Freitag auf dem Gelände im französischen Großblittersdorf erst einmal ein leichtes Lauftraining auf dem Programm.

Foto: Andreas Schlichter

„Trahn ihr die Doore rüwwa, odda solle mir das morje frieh mache?“, fragte Michel Wagner, der Platzwart in Großblittersdorf, am Freitagnachmittag den neuen Elversberger Trainer Karsten Neitzel in feinstem saarländisch-französischem Platt. „Was?“, fragte Neitzel mit großen Augen zurück. Sascha Purket, der Torwart-Trainer der SV Elversberg, waschechter Pfälzer, klärte die Torfrage danach mit Michel Wagner. Karsten Neitzel stand nur daneben und staunte. „Ich glaube, ich brauche noch ein paar Wochen, bis ich das verstehe. Ende der 90er Jahre spielte bei mir in Freiburg das saarländische Talent Marco Buchheit. Da habe ich auch etwas gebraucht, bis ich ihn verstand. Wenn ich allerdings mit meinem Heimatdialekt mal richtig loslege, bekommen die auch Probleme“, sagt der neue, aus Sachsen stammende Trainer der SVE und lachte.

Der Trainingsauftakt des Fußball-Regionalligisten verlief locker, entspannt – ja fast schon harmonisch im Vergleich zu den vergangenen Monaten. Alle 20 Spieler des aktuellen Aufgebots waren anwesend. Sven Sellentin absolviert nach seinem Kreuzbandriss vor sieben Monaten ein individuelles Aufbauprogramm, und Moritz Göttel muss nach einem Syndesmosbandriss noch etwa drei Wochen pausieren. Neuzugang Bryan Gaul hat zwar seinen Vertrag schon in Elversberg unterschrieben, ist aber von Kickers Offenbach für den Trainingsbetrieb gesperrt worden, da noch offene Zahlungen ausstehen im Zuge des ehemaligen Insolvenzverfahrens der Kickers. Gaul musste auf Trainingsplatz Nummer zwei alleine seine Laufrunden drehen.

Nach dem Mannschaftstraining auf Platz eins legte sich Trainer Neitzel mit den Neuzugängen Milad Salem, Aleksandar Stevanovic und Stefano Cincotta auf den Platz, redete und flachste mit den Spielern. „Das gehört dazu. Wir müssen uns jetzt alle erst einmal kennenlernen, dazu gehört nun einmal viel reden“, sagte Neitzel, der für Samstag und Sonntag jeweils zwei Trainingseinheiten angesetzt hat. Während des Trainings war der 49-Jährige gleich in der ersten Einheit lautstark und mit vollem Ernst bei der Sache und fiebert bei vielen Aktionen sogar mit seinen Jungs auf dem Platz. Positive und negative Kritik äußert Neitzel sofort, holt dabei nur selten ein Blatt vor den Mund.

Nix zu kritisieren gab es bei Mittelfeldrückkehrer Milad Salem (FSV Frankfurt). Der 29-Jährige erzielte beide Trainingstore in der ersten Einheit. „Da bin ich wieder“, strahlte der Afghane. „Die Bedingungen hier sind klasse. Ich freue mich auf die Vorbereitung“, sagte Salem, der durchaus auf Konkurrenz stößt. Auch Aleksandar Stevanovic hinterließ einen positiven Eindruck. Der 25-Jährige kam von Hansa Rostock, zeigte sofort sein Talent und seine technische Klasse. Allerdings warfen den Deutsch-Serben bislang immer wieder Verletzungen zurück. „Ich hoffe, das wird jetzt anders. Ich bin erfahrener geworden, vielleicht hilft mir das“, sagte Stevanovic.

Nach der vergangenen Saison hatte der 37-jährige Leandro Grech bereits seinen Abschied bekanntgegeben, unterschrieb dann aber doch in der vergangenen Woche einen neuen Einjahresvertrag und stand auch auf dem Platz. „Ich hätte auch zu den Stuttgarter Kickers wechseln können. Aber das Gespräch mit dem Trainer war gut, und mir gefällt es in Elversberg“, sagte der Argentinier.

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