Sozialplan für Karstadt steht

Essen · Karstadt-Chef Stephan Fanderl kann nach der Einigung mit dem Gesamtbetriebsrat über einen Sozialplan seinen Sanierungskurs fortsetzen. Neben der Schließung von sechs Standorten fällt in den Filialen jede zehnte Stelle weg, in der Zentrale jede vierte.

 Die Karstadt-Filiale in Saarbrücken schreibt schwarze Zahlen und zieht auch viel Publikum aus Frankreich an. Foto: Becker & Bredel

Die Karstadt-Filiale in Saarbrücken schreibt schwarze Zahlen und zieht auch viel Publikum aus Frankreich an. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

. Nach monatelangen Verhandlungen zwischen dem Gesamtbetriebsrat der angeschlagenen Warenhauskette Karstadt und der Konzernführung über einen Interessenausgleich und einen Sozialplan für die von Filialschließungen und Kündigungen betroffenen Mitarbeiter steht ein für beide Seiten akzeptabler Kompromiss. "Wir sind mit dem Ergebnis unter den gegebenen Umständen sehr zufrieden", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Hellmut Patzelt am Samstag nach Abschluss der Gespräche. Dem Betriebsrat sei es gelungen, die Zahl der Kündigungen - etwa durch Altersteilzeit und Vorruhestandsregelungen - fast zu halbieren: von 2750 auf 1400. Für die von Kündigungen Betroffenen soll eine Transfergesellschaft eingerichtet werden, um sie weiterzuqualifizieren.

Auch im Streit um die laut Betriebsrat geplante "Abgruppierung" von 2000 Verkäufern zu deutlich schlechter bezahlten Regaleinräumern erreichte der Betriebsrat mit Hilfe einer Einigungsstelle einen Kompromiss. Zwar wird es eine Unterscheidung zwischen Mitarbeitern im Verkauf und schlechter bezahlten Serviceteams für die Warenversorgung geben. Auf Änderungskündigungen und Abgruppierungen bei vorhandenen Mitarbeitern wird verzichtet. "Unser Ziel - die Einrichtung einer Transfergesellschaft und die Verhinderung von Abgruppierungen - haben wir erreicht. Und selbstverständlich haben wir auch Abfindungen vereinbart", so Hellmut Patzelt. Auch die Karstadt-Spitze zeigte sich zufrieden. Jetzt kann Karstadt-Chef Stephan Fanderl den geplanten Stellenabbau umsetzen. Zusätzlich zur Schließung von sechs Standorten mit 350 Beschäftigten soll nach Betriebsratsangaben jede zehnte Stelle in den Filialen und jede vierte in der Zentrale wegfallen.

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