Sendungsbewusst im Sendesaal

Saarbrücken. Erst vergangene Woche holte er sich in Berlin seinen vierten Echo ab - als bester nationaler Künstler. Am Mittwochabend spielte Xavier Naidoo (Foto: dpa) mit seiner dreiköpfigen Band im Sendesaal auf dem Saarbrücker Halberg - und zwar vor exklusivem Publikum. Denn nur, wer Karten für dieses unplugged Konzert gewonnen hatte, kam rein

Saarbrücken. Erst vergangene Woche holte er sich in Berlin seinen vierten Echo ab - als bester nationaler Künstler. Am Mittwochabend spielte Xavier Naidoo (Foto: dpa) mit seiner dreiköpfigen Band im Sendesaal auf dem Saarbrücker Halberg - und zwar vor exklusivem Publikum. Denn nur, wer Karten für dieses unplugged Konzert gewonnen hatte, kam rein.

Sein aktueller Hit "Alles kann besser werden" ist der zweite Titel des Abends. Kann Naidoo eigentlich noch besser werden? Musikalisch ist sein Auftritt top, die fantastische Akustik des Sendesaals trägt dazu bei. Beeindruckend: Drummer Ralf Gustke mit seiner präzisen, mal zarten, zurückgenommenen, dann wieder expressiven Percussion, die Naidoos Melodien den letzten Schliff gibt. Hin und wieder nuschelt Xavier ins Mikro, doch seine Stimme trägt immer. Misstöne? - Fehlanzeige.

Naidoos Texte aber könnten hier und da besser werden. "Ich liebe dich, mehr sag' ich nicht, yeaah", singt er zum Beispiel - und es klingt nach der Devise "Reim dich oder ich fress' dich". Das Publikum scheint das aber nicht zu stören. Es singt kräftig mit, offensichtlich berührt von den Weltverbesserer-Texten, in denen manchmal ein Hauch zuviel Pathos weht. Hier steht einer auf der Bühne mit Sendungsbewusstsein. Seine Botschaft von einer besseren Welt ist verpackt in eingängigen Melodien, wunderbaren Klavierläufen und der fantastischen Soul-Stimme des sympathischen Mannheimers, der dieses eineinhalbstündige Konzert leger in Jeans, grauem Sweat-Shirt und mit Kappe auf einem Barhocker bestreitet. Zum Schluss sind fast alle Hits gespielt. Tosender Applaus. esb

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