Sturm Ochsitorium macht Recktenwald Prozess

St. Wendel · Seit Donnerstag ist’s St. Wendeler Land für Tage fest in Narrenhand. Landrat Udo Recktenwald wurde der Prozess gemacht.

 In Ketten gelegt und abgeführt. Auch eine neunköpfige Leibgarde konnte St. Wendels Landrat Udo Recktenwald vor der Machtübernahme durch Leah I. und Matthias I. nicht schützen.

In Ketten gelegt und abgeführt. Auch eine neunköpfige Leibgarde konnte St. Wendels Landrat Udo Recktenwald vor der Machtübernahme durch Leah I. und Matthias I. nicht schützen.

Foto: B&K/Bonenberger/

Der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald hatte am Donnerstag wohl schon befürchtet, dass die Tage in seiner Amtsstube wegen fortsetzender Unfähigkeit vorübergehend für ihn gezählt sein könnten. Denn neun kernige, aber nur dicke Backen machende Leibwächter waren zu seinem Schutz vorsorglich im Treppenhaus postiert. Jedoch mühelos überrumpelten das Coburger-Kinderprinzenpaar Leah I. und Matthias I. mit ein paar Gardemädels und der tierischen Vertretung des Ochsitoriums die Tölpel.

Der Landrat wurde in Ketten gelegt und ihm unverzüglich der Prozess gemacht. Richter Pillen-Ochs (Sepp Fischer) wollte keine Gnade walten lassen und der Staatsanwalt (Hans Gerecht) knallte ihm eine Stümperei nach der anderen vor die Latz. Er klagte an, dass ein gut funktionierendes Servicebüro ins Hauptgebäude verlegt werden soll. „Das niedere Volk is eh nichts nütze, nur wenige duhn mich beschütze“, rechtfertigte sich der Noch-Landrat. Dank neuer Zeiterfassung und Schranke könnten sich die Mitarbeiter bei ihm bedanken, muckte er noch kurz auf. Denn dem darauf immer kleinlauter werden Verwaltungschef ging es nun richtig an den Kragen.

 Elf Anklagepunkte haute das Ochsitorium Landrat Recktenwald um die Ohren. Der verteidigte sich tapfer, musste dann aber doch kapitulieren.

Elf Anklagepunkte haute das Ochsitorium Landrat Recktenwald um die Ohren. Der verteidigte sich tapfer, musste dann aber doch kapitulieren.

Foto: B&K/Bonenberger/

Die papierlose, digitale Verwaltung und Einführung von Tabletts für die Feierabendpolitiker während der Kreistagssitzungen blockte das hohe Gericht rigoros ab. Noch schlimmer. In seinem Auftrag hätten Mitarbeiter einen Bienenstock auf der Rathausterrasse entwendet. „Ich brauch doch net die Rathausbrummer. Ich han em Amt ich duhn´s betone, die beschde Biene, on ach Drohne. Fleißige Biencher, das sei euch gesaat, die schaffe, blotze, Daach on Naacht“, raspelte er Süßholz zu seiner Verteidigung. Insgesamt elf Anklagepunkte schlug das Ochsitorium dem entmachteten Feld- Wald- und Wiesenlandrat links und rechts um die Ohren. „Et Landratsamt wird zum St. Wendeler Zoo, et Ochsitorium sitzt eh schon in meinem Büro“, meinte Recktenwald nach dem für ihn enttäuschend verlaufenden Prozess. Urteil: Rauswurf.

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