In der Praxis sind die Brandspuren beseitigt

St Wendel · Aber Zahnarzt Rainer Heße erinnert sich noch genau an den Tag, als das Feuer ausbrach. Das hat sein Verhalten verändert.

 Zahnarzt Dr. Rainer Heße in der Küche, jenem Raum in der Praxis, in dem Anfang März Feuer ausgebrochen war. Inzwischen ist alles frisch renoviert. Nur die Möbel fehlen noch. Foto: B&K

Zahnarzt Dr. Rainer Heße in der Küche, jenem Raum in der Praxis, in dem Anfang März Feuer ausgebrochen war. Inzwischen ist alles frisch renoviert. Nur die Möbel fehlen noch. Foto: B&K

Foto: B&K

Das grau-braun melierte Laminat ist neu, die Wände frisch gestrichen. Es riecht noch leicht nach Farbe. "Die neuen Küchenmöbel werden erst in ein paar Wochen geliefert", sagt Dr. Rainer Heße und blickt in den noch leeren Raum. Hier, in der Küche der Zahnarztpraxis in der Brühlstraße, hatte das Unglück vor drei Monaten begonnen, war der Ursprung des Feuers. Als Auslöser, so Heße, nannte ihm die Kriminalpolizei das Radio, das dort stand. "Das war nicht einmal eingeschaltet, nur eingesteckt." Doch das reichte aus. Es ist dem Mediziner anzuhören, wie tief der Schreck saß. "Plötzlich zieht man zuhause alle Stecker."

Es war am 6. März, einem Montag, kurz vor Feierabend. Eine Arzthelferin bemerkte plötzlich Rauch, der aus der Küche kam. "Ich habe sofort reagiert und gelöscht", sagt Heße. Mit Wasser, wie der Mediziner gesteht. Er besitze einen Feuerlöscher, in der Stresssituation habe er aber automatisch den Flammen mit Wasser den Garaus gemacht.

"Es war alles voller Rauch", erinnert sich der Zahnarzt weiter an jenen Unglückstag. Deshalb sei er dann auf die Straße gegangen, wo er direkt vom Team des Rettungswagens in Empfang genommen und ins Krankenhaus gebracht wurde. "Am selben Abend noch habe ich die Klinik auf eigene Verantwortung verlassen."

Neben den Rettungskräften des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) waren damals die Feuerwehrleute der Löschbezirke St. Wendel-Kernstadt, Oberlinxweiler und Urweiler sowie der Einsatzleitwagen aus dem mittleren Ostertal im Einsatz (wir berichteten). Nach dem Unglück ruhte der Praxisbetrieb zunächst für 14 Tage. Danach liefen die Renovierungsarbeiten an. Heße öffnete die Praxis wieder, behandelte die Patienten, während hier und da gewerkelt wurde. Inzwischen sind in allen Räumen die Wände frisch gestrichen, neuer Boden verlegt. Bis auf die fehlende Küche erinnert nichts mehr an den Brand. Doch in den Köpfen des Praxisteams ist das Unglück noch präsent.

Unmittelbar nach dem Feuer habe er sich Sorgen gemacht, ob der Anschluss nach der Zwangsschließung gelingen würde, gesteht Zahnarzt Heße. Doch seine Patienten wussten, was geschehen war. "Ich habe niemanden getroffen, der nichts von dem Brand mitgekriegt hatte."

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