Fleisch von glücklichen Tieren

St Wendel · Im Winter ist es für die Händler auf dem St. Wendeler Wochenmarkt besonders ungemütlich. Dennoch kommen sie Donnerstag für Donnerstag in die Mott und bieten ihre Waren an. In einer losen Serie stellt die SZ die Händler vor. Heute: Matthias Beck vom Keimbacher Hof.

 Verkäuferin Iris Bermann (links) bedient die Kundschaft im mobilen Verkaufsladen. Foto: Frank Faber

Verkäuferin Iris Bermann (links) bedient die Kundschaft im mobilen Verkaufsladen. Foto: Frank Faber

Foto: Frank Faber

Matthias Beck, von Beruf Agraringenieur, will gar nicht lange drum herumreden, wenn es um die Produkte des Keimbacher Hofs geht. "Wir können eine Antwort auf die Frage der anhaltenden Tierschutzdebatten bieten", sagt Beck, der gemeinsam mit Lebensgefährtin Sonja Sartorius den Keimbacher Hof in Oberlinxweiler mit dazugehörigem Hofladen betreibt. Seit vergangenem Sommer bietet der mobile Verkaufsladen des Hofs donnerstags auf dem St. Wendeler Wochenmarkt in der Mott Erzeugnisse aus eigener Landwirtschaft und regionale Produkte an. "Wir können die Tiere zeigen, deren Fleisch und Wurst wir später verkaufen", worin Beck einen Vorteil sieht.

Auf den Weiden des Hofs grasen im Sommer die Mutterkühe der alten Rasse Glanvieh. "Wir tragen dazu bei, dass diese Rasse nicht ausstirbt", so der Agraringenieur. Zudem werden Mastschweine, Burenziegen, Kaninchen und Geflügel gehalten. Die Tierhaltung, so Beck weiter, werde im artgerechten Stall mit Sorgfalt, Sauberkeit und Liebe zum Tier betrieben. "Gefüttert werden die Tiere überwiegend mit Getreide aus eigenem lokalen Anbau", erklärt er.

Aus dem Fleisch der Tiere entstehen bei handwerklichen Metzgern die Fleisch- und Wursterzeugnisse zum Verkauf im Hofladen und dem mobilen Wochenmarkt-Verkaufswagen. Wichtig ist ihm deshalb, dass der Keimbacher Hof seinen Kunden den Grund liefert, dass sie sich beim Einkauf der Spezialitäten aus der Landwirtschaft auf dem Wochenmarkt sicher und besser fühlen, als wenn sie beim Discounter einkaufen. "Wir wollen mit unserem Angebot junge Familien ansprechen und deren Bewusstsein sensibilisieren", erläutert Beck. Und er ergänzt: "Der Wochenmarkt soll auch wieder richtig leben, damit mehr Bewegung in die Kreisstadt reinkommt."

Die Produktpalette der Marktleute decke einen Großteil aller gängigen Bereiche ab, dennoch sei es wichtig, dass sich Synergieeffekte unter den Anbietern einstellen würden. Produkte von lokalen Bauern erweitern das Sortiment im Verkaufswagen des Keimbacher Hofs "Wir können sagen, ein großer Teil der Versorgung ist durch den Wochenmarkt gesichert", stellt er fest. Für seinen Hofladen sei der Markt zusätzlich ein guter Eingang, um weiteres Publikum zu erreichen.

"Für Leute ohne Auto ist es nicht so einfach zum Keimbacher zu kommen, deshalb müssen wir zu ihnen in die Stadt kommen", weiß Matthias Beck. Sein Ziel sei es immer, die Kundschaft zufrieden zu stellen, und dass sie über Mund-zu-Mund-Propaganda weitersagen, wo sie eingekauft haben. "Das ist die beste Werbung", findet der Hofbetreiber.

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