Hilfe für Angehörige Was dann? Wanderausstellung informiert über Demenz

St. Wendel · Präsentationstafeln im St. Wendeler Landratsamt informieren über diese Krankheit, die das Umfeld der Betroffenen vor Herausforderungen stellt.

 Klaus Lauck, Seniorenbüroleiter beim Landkreis St. Wendel, der Leiter der Landesfachstelle Demenz, Andreas Sauder, Anke Martin (Landesfachstelle) und Landrat Udo Recktenwald (von links) schauen sich die Daten an.

Klaus Lauck, Seniorenbüroleiter beim Landkreis St. Wendel, der Leiter der Landesfachstelle Demenz, Andreas Sauder, Anke Martin (Landesfachstelle) und Landrat Udo Recktenwald (von links) schauen sich die Daten an.

Foto: Frank Faber

Im Saarland leiden über 21 000 Menschen an Demenz, im Landkreis St. Wendel sind es laut der Landesfachstelle Demenz rund 2000 Betroffene. Mit der Frage „Demenz – was dann?“ ist eine Wanderausstellung betitelt, die im Foyer des St. Wendeler Landratsamtes  über die Krankheit informiert. Die Landesfachstelle Demenz Saarland hat die Präsentationstafeln konzipiert und in der Kreisstadt erstmals vorgestellt. Anschließend wandert die Ausstellung durch alle Landkreise. „In den vergangenen Jahren hat die Quantität und das Erscheinungsbild der Krankheit erheblich zugenommen. Sie stellt die Familien vor eine besondere Situation“, meint Landrat Udo Recktenwald (CDU). Wichtig sei, dass es für Angehörige Anlaufstellen zur Orientierung gebe.

„Die Ausstellung gibt grobe Informationen über die Krankheit und wo ich mich hinwenden kann“, erklärt Andreas Sauder, Leiter der Saarlouiser Landesfachstelle Demenz. Je früher, so Sauder weiter, die Menschen beim Thema Demenz mitgenommen würden, desto besser könnten die Weichen für eine weitere Versorgung gestellt werden. Zudem soll durch eine frühzeitige Aufklärung erreicht werden, dass an Demenz erkrankte Menschen so lange wie möglich im häuslichen Umfeld versorgt werden können. „Und das wird in Zukunft problematisch. Bis 2050 wird sich die Zahl der Patienten verdoppeln“, blickt der Sozialpädagoge Sauder besorgt nach vorne.

Das Jahr 2019 ist vom saarländischen Landtag zum Jahr der Demenz ausgerufen worden. „Aber oft gilt Demenz noch als Tabu. Mit der Information begeht man quasi schon den Tabubruch“, sagt Sauder. Die Ausstellung stellt dazu von der Beratung, Behandlung über die häusliche Pflege und Adressen in Kurzform alle Fakten und Daten zur Verfügung. Und der weitere Weg ist kurz. Nur ein paar Schritte von der Wanderausstellung ist der beim Landkreis angegliederte Pflegestützpunkt als erste Anlaufstelle entfernt.

Nach der Ausstellungseröffnung hat der Leiter der Landesfachstelle bei einer Informationsveranstaltung im großen Sitzungssaal noch zusätzlich zum Thema referiert. Die Ausstellung „Demenz – was dann?“ kann noch bis einschließlich Freitag, 5. April, während den Öffnungszeiten im Foyer des St. Wendeler Landratsamtes besichtigt werden.

Am Donnerstag, 21. März, findet von 9 bis 12 Uhr der Workshop „Demenz bei geistiger Behinderung“ in der Sport- und Kulturhalle der St. Wendeler Lebenshilfe, Werkstraße 10, statt.

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