Projekt Schüler engagieren sich für Kinderrechte

Theley · Gemeinschaftsschule Schaumberg probt mit Unterstützung des Deutschen Kinderhilfswerks für Theaterprojekt.

 Die Schüler der Gemeinschaftsschule Theley, die sich in dem Projekt „Recht so?!“ enagieren, proben eine Szene zum Thema Kinderrechte.

Die Schüler der Gemeinschaftsschule Theley, die sich in dem Projekt „Recht so?!“ enagieren, proben eine Szene zum Thema Kinderrechte.

Foto: Evelyn Schneider

Eine Gruppe Schüler im Alter von zehn bis 14 Jahren stellt sich im Kreis auf. Alles ist ruhig. Dann tritt der erste Jugendliche hervor und spricht mit starker Stimme „Frei sein will ich ... eine interessante Jugend.“ Nach und nach drehen sich die Mitschüler um. Sie äußern Vorstellungen, wie ihre Jugend sein soll. Doch eines bleibt immer gleich: Der Wunsch nach Freiheit.

Seit September treffen sich 16 Schüler aus den Klassenstufen fünf bis neun der Gemeinschaftsschule Schaumberg in Theley einmal in der Woche mit Theaterpädagogin Elaine Neumann. Gemeinsam engagieren sie sich in dem Projekt „Recht so?!“. Die Szene, die sie gerade geprobt haben, gehört zu einem Theaterstück, das Anfang Dezember auf die Bühne kommen soll.

Texte auswendig lernen, das rechte Timing finden  — das ist nur ein Teil der gemeinsamen Arbeit. Denn das Projekt hat einen ernsten Hintergrund: Es beschäftigt sich mit den Rechten von Kindern. „Es ist wichtig, dass die Schüler erfahren, was Kinderrechte in der Realität bedeuten“, sagt Schulleiter Eric Planta. Und das nicht nur in Deutschland. Bürgermeister Herrmann Josef Schmidt (CDU) verweist auf die Situation der Kinder weltweit, die teilweise hart und unter schlechten Bedingungen arbeiten. Da bleibe keine Zeit für eine echte Kindheit.

Aber nicht nur im realen Leben, sondern auch in der virtuellen Welt sind die Rechte der Kinder von Bedeutung. Wie Elaine Neumann berichtet, hätten sich die Schüler selbst das Thema Cyber Mobbing (Mobbing im Internet) als einen Teilaspekt des Projektes gewünscht. „Da werden dann auch schon mal eigene Leidensgeschichten erzählt“, so die Theaterpädagogin.

Um in das Thema Kinderrechte einzusteigen, haben die Jugendlichen zunächst recherchiert — im Internet oder in der Zeitung. Außerdem hatten sie Gelegenheit, ein Interview mit einem Geflüchteten zu führen und das Europaparlament in Straßburg zu besuchen.

In Gesprächen zwischen dem Theleyer Schulleiter und Elaine Neumann, Leiterin des Generationenbüros der Gemeinde Tholey, ist die Idee zu dem Projekt entstanden. Blieb die Frage, wie es zu realisieren ist. An dieser Stelle kommt das Deutsche Kinderhilfswerk ins Spiel. Ralf Göttert, Regionalbetreuer des Vereins, hat jetzt einen Scheck in Höhe von 4450 Euro vorbeigebracht. Das Geld stammt aus dem „Länderfonds Saarland für Beteiligung von Kindern und Jugendlichen“. Dieser unterstützt vor allem Projekte, in denen es um das gesellschaftliche Mitwirken von Mädchen und Jungen geht oder auch um die Teilhabe sozial benachteiligter Kinder. Seit etwas mehr als einem halben Jahr gebe es laut Göttert den Fonds im Saarland.

„Es geht um die Rechte, die ihr habt. Diese sind festgeschrieben“, erinnert der Regionalbetreuer die Kinder. „Aber wir müssen weiter daran arbeiten, denn die Welt verändert sich.“ Durch das Geld des Kinderhilfswerks, erklärt Elaine Neumann, konnte ein Honorarvertrag mit ihr geschlossen werden. Sie kommt als freiberufliche Theaterpädagogin an die Schule. Als Generationenbeauftragte hätte sie diese Aufgabe nicht übernehmen können.

Noch einige Proben stehen an, ehe es dann am Samstag, 9. Dezember, 18.30 Uhr, ernst wird für die Projekt-Teilnehmer. Ihre Szenen-Collage zu „Recht so?!“ kommt in der Aula der Gemeinschaftsschule auf die Bühne. „Ich denke, das ist ein Projekt, das man in sich hat und mit sich trägt und als Erwachsener später vielleicht auch weitergibt“, sagt Bürgermeister Schmidt abschließend zu den Schülern.

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