Bouillon überreicht Sportvereinen Zuschüsse für Integrationsarbeit

St. Wendel · Landesweit leisten viele Sportvereine einen wichtigen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen. Dafür hat Sportminister Klaus Bouillon dieser Tage in St. Wendel 43 Sportvereine für ihr Engagement mit jeweils 500 Euro belohnt.

Oft werden die ehrenamtlich tätigen Menschen in den saarländischen Vereinen noch als Vereinsmeier belächelt. Innen- und Sportminister Klaus Bouillon räumte im Vereinsheim des FC St. Wendel gehörig mit diesem Klischee-Denken auf. "Die Vereine sind das Herz der Gesellschaft. Sport, Musik und Kultur sind ein gutes Mittel, um Menschen zu integrieren", sagte Bouillon. Im Juni wurden die Mitgliedsvereine des Landessportverbandes (LSVS) angeschrieben, die sich in besonderem Maße ehrenamtlich um die Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen bemühen. So haben sich 43 Vereine beim Projekt "Maßnahmen zur Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen in Sportvereine " beworben und ihre Aktivitäten vorgestellt. Alle haben für ihr Engagement einen Zuschuss von je 500 Euro erhalten.

"Die Vereine haben sich vorbildlich engagiert. Das ist wichtig. Und das ist die Garantie, dass die Integration klappt", lobte der Minister. Laut Vereinschef Stefan Kunz versteht sich der FV Gonnesweiler als "Vollversorger bei der Integrationsarbeit". Kuntz: "Wir organisieren Deutschkurse zur Sprachförderung, binden die Neubürger in die Aktivitäten der Dorfgemeinschaft mit ein und helfen ihnen bei der Wohnungssuche." Mittlerweile spielen zehn erwachsene Syrer und sechs Jugendfußballer in den verschiedenen Mannschaften der SG Bostalsee, die vom FV Gonnesweiler und dem SC Bosen gebildet wird. "Es macht riesigen Spaß, ich habe noch kein Training verpasst", berichtete Mittelfeld-Akteur Mohammed Shafik Abdulkarim (25).
Schneller zur Spiel-Erlaubnis

Zwischen vier und sechs Wochen müssen die aus den Krisenländern zugewanderten Kicker auf ihre Spielberechtigung warten. "Wir sind mit dem DFB in Kontakt, damit das künftig zügiger geht", erklärte Bouillon . In Syrien ist Basketball hinter Fußball die zweitbeliebteste Sportart. "Glücklicherweise nimmt derzeit ein ehemaliger syrischer Basketball-Jugendnationalspieler bei uns am Training teil. Wir hoffen, dass er bei uns bleiben wird", sagte Werner Engel, der Sportwart der Baskets 98 Völklingen. Zudem unterstützt der Verein das Clearinghaus mit Sachspenden und lädt die Jugendlichen zu den Heimspielen ein. Im Völklinger Clearinghaus werden minderjährige Flüchtlinge betreut.

Von den 43 Vereinen kamen zwei aus dem Landkreis Merzig-Wadern: der Damen-Turnverein Nunkirchen und der Billard-Club Rote Löwen Reimsbach.

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