Saarlouis. Geändert hat sich in einem Vierteljahrhundert lediglich der Name einerseits und die Geschäftsform andererseits. Geblieben ist der Kampfgeist der Verantwortlichen. Am Wochenende feierten der Verein "Autismus Saarland" und das Autismus-Therapie-Zentrum in Saarlouis-Beaumarais mit einem Sommerfest das 25-jährige Bestehen. Vieles hat sich seit der Gründung getan, ein Anliegen brennt den Mitgliedern nach wie vor auf der Seele: "Autismus ist eine angeborene Behinderung und keine Krankheit." Der Verein und das Zentrum in Beaumarais wurden vor 25 Jahren von engagierten Eltern gegründet und sind mittlerweile saarlandweit Anlaufstellen, wenn es um Beratung, Begleitung, Hilfestellung, qualifizierte autismusspezifische Förderung und Therapie geht. Im Jubiläumsjahr werden 195 Kinder, Jugendliche und Erwachsene von einem 16-köpfigen Therapeutenteam betreut. Zwei Drittel der Patienten sind schulpflichtige Kinder. Um ihnen einen geregelten Schulalltag zu ermöglichen, sind mittlerweile 40 fachlich angeleitete Helfer als Schulbegleiter in einen Integrationsdienst eingebunden. "Es bewegt sich schon viel, aber sehr zäh", erklärt Vereinsvorsitzende Annette Jurgutat. Autismus sei immer noch nicht offiziell als Behinderung anerkannt, es fehle die notwendige Sensibilität für das Thema. "Es gibt keine Verankerung im sozialen Netz", kritisiert Anne-Rose Kramatschek-Pfahler, Geschäftsführerin des Therapie-Zentrums. Durchgesetzt hat der Verein in 25 Jahren unter anderem das Recht auf Beschulung, denn autistische Kinder mussten wegen ihrer behinderungsspezifische Auffälligkeiten nicht aufgenommen werden.