Deutsch lernen im Museum

Saarbrücken. Eine Deutschstunde der besonderen Art gab es am Mittwoch um 17 Uhr in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums. Rund ein Dutzend Einwanderer aus Russland waren gekommen, um - angeleitet von der Kulturwissenschaftlerin Friederike Koch - mit Kunst ihre Deutschkenntnisse zu verbessern

Saarbrücken. Eine Deutschstunde der besonderen Art gab es am Mittwoch um 17 Uhr in der Modernen Galerie des Saarlandmuseums. Rund ein Dutzend Einwanderer aus Russland waren gekommen, um - angeleitet von der Kulturwissenschaftlerin Friederike Koch - mit Kunst ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Das Konzept hat die Kunsthistorikerin Karin Maaß vor eineinhalb Jahren entwickelt und erfolgreich umgesetzt, wie Bürgermeister Kajo Breuer bei der Begrüßung betonte. Die Reihe wird getragen vom Zuwanderungs- und Integrationsbüro zusammen mit dem Saarlandmuseum und der Saarländischen Initiative Migration und Arbeitswelt (sima). Jeden dritten Mittwoch im Monat treffen sich um 17 Uhr Menschen, die Deutsch lernen oder ihr Deutsch verbessern wollen, im Foyer des Saarlandmuseums. Immer zu einem anderen Thema. Dieses Mal stand die Deutschstunde unter dem Motto "Von Kopf bis Fuß - Bilder vom Menschen". Aktives Mitmachen war angesagt. Zunächst sollten die Teilnehmer ihre Assoziationen zum Thema auf ein Blatt Papier schreiben, anschließend wurde darüber gesprochen - was vielen sichtlich schwerer fiel als das Schreiben. Bei der Begutachtung einer Plastik von Rudolf Belling, "Kopf in Messing", waren gar Fantasien gefragt, denn Friederike Koch forderte die Teilnehmer dazu auf, zur Plastik einen Filmtitel zu finden - warum man gerade diesen gewählt hatte, sollte anschließend erklärt werden. Der unbekleideten "Tänzerin" von Marino Marini durfte man Accessoires hinzufügen. Begriffe wie "Hut", "Schuhe", "Bluse" schrieb Koch dann an die Tafel, forderte aber auch wieder zum Sprechen auf. So entwickelte sich nach und nach eine Deutschstunde, die alle Sinne ansprach und ganz nebenbei auch noch ein Stück deutscher Kulturgeschichte vermittelte. Info: (0681) 9 96 42 79 und per email: koch@kulturbesitz.de

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