Die Regeln für den Umgang mit Haltestellen sind eigentlich sehr präzise: Wenn der Bus den linken Blinker einschaltet, darf man ihn nicht mehr überholen. Leider scheint das Wissen darum kaum verbreitet zu sein. Vor allem in Saarbrücken habe ich schon erleben dürfen, wie Autofahrer fluchend und mit unflätigen Gebärden auf die Gegenfahrbahn gewechselt sind, um eine Sekunde des Innehaltens zu vermeiden. Eigentlich sollte ja auf aussteigende Buspassagiere geachtet werden. Solchen Verkehrsteilnehmern traue ich hingegen zu, dass sie selbst ihre Unfallopfer im Stich lassen würden. Ihre Zeit scheint ihnen zu kostbar zu sein.
Doch auch Busfahrer verhalten sich oft nicht regelkonform. Hinterm Steuer fahre ich daher lieber Umwege, als mich an ihnen vorbei zu wagen. Denn nicht nur einmal ist es mir passiert, dass der Bus, während ich ihn gerade überholte, plötzlich den Blinker betätigte und meinte, mich von der Straße drängen zu müssen. Eine Szene, die auch "Alarm für Cobra 11" entstammen könnte. Und auch hier sehe ich einen strikten Zeitplan und Ungeduld als die Schuldigen an. Bei aller Hassliebe zwischen Autos und Bussen: Hier liegt eine Gemeinsamkeit.