Strom wird in St. Ingbert teurer

St Ingbert · In St. Ingbert müssen sich die Verbraucher ab April 2017 auf steigende Strompreise einstellen. Stadtwerke-Geschäftsführer Hubert Wagner sprach bei der Pressekonferenz zum 150-jährigen Bestehen der Stadtwerke von einer leichten Erhöhung um „knapp zwei Prozent“.

 Wie selbstverständlich beziehen wir unseren Strom aus einer Steckdose. Die Versorgung ist so gut, dass ein Stromausfall fast undenkbar erscheint. Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Wie selbstverständlich beziehen wir unseren Strom aus einer Steckdose. Die Versorgung ist so gut, dass ein Stromausfall fast undenkbar erscheint. Symbolfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die Kunden der Stadtwerke St. Ingbert müssen sich im kommenden Jahr auf steigende Strompreise einstellen. Wie Geschäftsführer Hubert Wagner gestern auf der Pressekonferenz zum 150-jährigem Bestehen der Stadtwerke im neuen Verwaltungsgebäude des Versorgers in St. Ingbert mitteilte, würden die Strompreise ab April 2017 für ihre Kunden um "knapp zwei Prozent" ansteigen.

Als Grund nannte Geschäftsführer Wagner - neben den großen Investitionen in diesem Jahr - die Erhöhung der staatlichen Umlagen, wie die aus dem Erneuerbaren Energie Gesetz (EEG-Umlage) sowie die Erhöhung der Netzentgelte. Allerdings werden diese beiden Kostenpunkte nicht schon ab 1. Januar, sondern erst ab 1. April 2017 an die Kunden weitergegeben, sagte Wagner.

Doch selbst nach der geplanten Preiserhöhung würde sich der Strompreis der Stadtwerke St. Ingbert saarlandweit im Mittelfeld bewegen und blieben etwa günstiger als in Homburg. Was aber bleibt ist die Tatsache, zu den wenigen Versorgern im Saarland zu gehören, deren Preise nicht konstant bleiben oder sogar sinken, wie dies in St. Wendel oder Völklingen der Fall ist. Wo doch der Strompreis an der Börse zuletzt sogar eher gefallen ist.

Doch "die Preise an der Börse verändern sich täglich, manchmal stündlich", erklärte Wagner. So bliebe der Einkauf von Strom ein Risikogeschäft. Und um dieses Risiko zu minimieren, würden die Stadtwerke St. Ingbert den Strom in Teilmengen und zu unterschiedlichen Zeiten einkaufen. "So sind wir zwar nicht immer die günstigsten Anbieter, bewegen uns aber in einem verlässlichen Rahmen und gehen kein großes Wagnis ein", betonte Wagner. "Das war immer unsere Strategie und die hat sich bislang bewährt."

Dennoch "ist es sehr schwierig, die Strompreise zu vergleichen, weil es sehr komplex ist", sagte Wagner. Das mache sich beispielsweise schon bei den Netzentgelten bemerkbar. Diese würden von Region zu Region variieren und von vielen Faktoren abhängen: Wie alt das Netz sei oder wie groß die nötigen Investitionen , erklärte Wagner. Denn einen Sanierungsstau dürfe es nicht geben.

"Wir sind auch gesetzlich dazu verpflichtet, eine stabile Versorgung zu gewährleisten. Um dieser Verpflichtung nachzukommen, hätten die Stadtwerke St. Ingbert in diesem Jahr "erhebliche Investitionen " getätigt, "mehr als üblich". Insgesamt 8,9 Millionen Euro wurden in St. Ingbert in die Versorgungsnetze und Anlagen für Strom, Gas und Wasser investiert. 2,65 Millionen Euro davon allein für die Stromversorgung: Neben 160 erneuerten Hausanschlüssen wurden 40 neue installiert und 3000 Meter Niederspannungsstromleitung erneuert. Das Gebäude der Übergabe- und Umspannstation in Rohrbach wurde wie die Schaltanlage Mittelspannung saniert und Sekundäranlagen erneuert.

Das eigentlich Thema der Pressekonferenz war aber nicht die Preiserhöhung, sondern die große Feier der Stadtwerke zu ihrem 150-jährigem Bestehen. Die ist für den 13. Mai 2017 geplant. < Bericht folgt

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