Er hatte sich durch sein vielfältiges Engagement "qualifiziert" und hat "die Fastnacht" genauso im Blut wie alle Tänzer dieses Abends. Mit besonderem Applaus wurde die im zweiten Jahr tanzende Männertanzsportgarde der DNZ bedacht. Hier stimmte alles und man kann hoffen, noch viel von den mittlerweile sechs Tänzern zu sehen. Manche tanzen und andere lieben Fußball. Dieses Thema scheint gerade im Jahr der Fußball-WM viele zu animieren, und das geschlechterübergreifend. Gleich zwei Büttenreden stellten das runde Leder in den Mittelpunkt, wenn auch aus unterschiedlichen Perspektiven. Fabienne Müller outete sich als "Fußball-Quereinsteigerin", die nur in den Ludwigspark geht, "um in der Schule mitschwätze zu können". Denn "ich komm mir vor wie bleed, weil jeder nur von Fußball red'", so Fabienne in der Bütt. Super gemacht, wobei der FCS nicht gut wegkam.

Thomas Oster vom KV Oberwürzbach machte das Publikum mit seinem grandiosen "Fußballworkshop" schlauer und forderte von den Gästen vollen Einsatz beim Reimen. "Ich han e Buch und will draus lesen, vom Ball, dem unbekannten Wesen", so Oster. Ein Wesen namens "Mann" nahm sich Stefanie Gelf vom KG Neandertaler Bliesmengen-Bolchen vor. Sie erntete ein nicht ganz ernst gemeintes, dreifaches "Pfui, pfui, pfui" von Andreas Theis. Passend zum Thema lief das Männerballett "Alte Kameraden" in rot geringelten Badeanzügen, wahlweise mit weißem Spitzen-Röckchen, zu Höchstform auf. Das war ganz großes Kino.

Die erste Rakete war sicher und die zweite folgte für das aktive Tanzmariechen Luisa Welsch gleich hinterher. Und wie man Lokal- und Weltpolitik in knapp drei Minuten gereimt an den Mann bringt, bewies Konrad Weisgerber, der erst am Tag vorher von seinem "Feuerwehr-Einsatz" auf der Bühne erfuhr. Die Schnullergarde der KG "Dann wolle ma emol" hatte sich am Samstag in der Rohrbachhalle als Thema einen kleinen Mann ausgesucht, der seinen 50. Geburtstag feierte- das Sandmännchen. Viele kleine Ebenbilder desselben wuselten in roten Mäntelchen über die Bühne und "verzauberten" den Saal. Stehende Ovationen wurden sanft vom Präsidenten Peter Cujé ausgebremst, "denn schließlich sei das doch eine Sitzung und keine Stehung".

Der Stimmung tat das keinen Abbruch und Aktivenmariechen Anika Faltermann wurde genauso bejubelt wie das Aktiventanzpaar Sandra Jungfleisch und Sebastian Weyel und all die anderen Akteure. Auch bei den Holzhauern in Rentrisch am gleichen Tag ging es hoch her. Einsame Spitze wie immer das Männerballett "Dancing Queens", diesmal als Arielle mit Neptun im Schlepptau. Aus dem Meeresreich ging es mit "The Girls" in das Land der Elfen. Farbenfrohe Kostüme und Darbietung gefielen so gut, dass die Rentrischer sich einen zweiten Auftritt der Fabelwesen einforderten. Horst Adam in der Bütt ließ Pfälzer zwecks Beulenentfernung Autos aufblasen, erzählte aus dem Leben als (Ehe-)Mann und ließ kein Klischee aus. Alle drei Veranstaltungen boten kurzweilige, bunte Programme auf fast schon professionellem Niveau, bei denen man die schweißtreibende Arbeit der letzten Monate nur erahnen konnte.