Faszinierende Luftnummern

Bexbach · Traditionell feiert der Aero-Club Bexbach jeden Sommer sein Flugplatzfest. Dabei gab es für die Besucher zahlreiche Möglichkeiten, sich für den Flugsport zu begeistern – etwa bei Rundflügen im Segelflugzeug.

Und, ist die Freiheit über den Wolken noch grenzenlos? Wenn man am vergangenen Wochenende Gast beim Flugplatzfest des Aero-Clubs Bexbach war, dann konnte man den Eindruck gewinnen: Ja. Viele Besucher nutzten das Angebot, einmal in einem Segelflieger oder einer motorisierten Maschine über dem Höcherberg zu kreisen und das zu erleben, was für die Piloten üblich, aber nie Routine ist.

Absolut keine Routine war das, was der Vereinsvorsitzende Karlheinz Pohmer mit seinen Kunstflug-Vorführungen bot. Wie in den Jahren zuvor schrieb er atemberaubende Figuren in den sommer-blauen Himmel über Bexbach - am Samstag mit ihm im Cockpit dabei der Nachwuchspilot Henning Staiger aus Zweibrücken. Der junge Mann steht für den Nachwuchs im Verein, um den man sich, wie Pohmer im Gespräch mit unserer Zeitung versicherte, in Bexbach grundsätzlich keine Gedanken machen müsse. "Bei uns sieht es relativ gut aus, wie haben eine ganze Reihe von jungen Leuten wie den Henning im Segelflug. Damit haben wir im Gegensatz zu anderen Luftsportvereinen noch eine gesunde Alterspyramide ."

Bei der Werbung für das, was der Aero-Club in Bexbach mache, sei das Flugplatzfest mit seinem umfangreichen Programm am Boden und in der Luft von großer Bedeutung, "das ist ganz, ganz wichtig", war sich Pohmer sicher. "Unser Sport spielt sich in der Luft ab, dort sieht man ihn nicht. Insofern ist es entscheidend, dass man auf eine solche, fast schon Nischen-Sportart immer wieder aufmerksam macht, die Bevölkerung mit solchen Veranstaltungen wie dem Flugplatzfest einbezieht und ihr die Gelegenheit gibt, mitzufliegen. Denn Interessierte kommen am ehesten zum Fliegen, wenn sie es selbst erlebt haben".

So wie Henning Staiger, der mit einem Freund zum ersten Mal auf dem Flugfeld des Aero-Clubs in Bexbach zu Gast war, sich entschied einmal mitzufliegen - und dann vom Segelflug "infiziert" war. "Das hat mir Spaß gemacht und deswegen habe ich beschlossen, Pilot zu werden." Im Herbst des vergangenen Jahres sei er in den Bexbacher Verein eingetreten, habe dann zuerst an der theoretische Ausbildung teilgenommen und sei dann mit Beginn der neuen Saison zum ersten Mal geflogen, natürlich gemeinsam mit einem Lehrer im Cockpit. Für Henning Staiger gehe es aktuell darum, erläuterte Pohmer, nun sicheres Starten und Landen zu erlernen. "Henning befindet sich damit auf dem Weg zum ersten Alleinflug." Insgesamt drei Teile habe die komplette Ausbildung zum Piloten.

Nach dem ersten Abschnitt mit eben dem ersten Alleinflug als Höhepunkt gehe es im zweiten Teil um fliegerische Fähigkeiten jenseits von sicherem Starten, sicherem Führen in der Luft und sicherem Landen, "denn Segelfliegen ist ja viel mehr", so Pohmer. "Und im dritten Teil der Ausbildung steht dann um das Erreichen der Streckenflug-Reife im Mittelpunkt. Dann kann man an einem guten Tag hier in Bexbach starten und andere Flugplätze in der Region oder auch darüber hinaus anfliegen."

Genau das sei auch sein Ziel, blickte der 14-jährige Henning Staiger in seine mögliche, fliegerische Zukunft. Die könnte schon in einem Jahr, wenn alles gut klappt, geschrieben sein - auch wenn er die eigentliche Lizenz erst mit 16 bekommt. In jedem Fall wird Henning dann selbst feststellen können, ob die Freiheit über den Wolken wirklich grenzenlos ist.

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