In der Saar-Wirtschaft hat sich die Stimmung zu Beginn des neuen Jahres weiter aufgehellt. Die Unternehmen bewerteten sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate besser als noch im Dezember, teilte die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes (IHK) gestern mit. Das IHK-Barometer für die gegenwärtige Geschäftslage stieg demnach um 3,2 auf 36,5 Punkte, der Erwartungs-Indikator kletterte um 2,5 auf 6,7 Punkte. Beide Werte liegen über dem langfristigen Durchschnitt. Das ergab die Januar-Umfrage der IHK, an der sich 300 Firmen mit insgesamt rund 120 000 Beschäftigten beteiligten. Vor allem in den Kernbranchen der Industrie, insbesondere im Fahrzeug- und Maschinenbau, zeichne sich eine spürbare Erholung ab.

"Die Saar-Konjunktur zieht langsam an. Das Wachstum ist zwar noch verhalten, es dürfte aber während der Frühjahrs- und Sommermonate weiter an Dynamik gewinnen", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch. "Viele Anzeichen deuten darauf hin, dass das Auslandsgeschäft zur wichtigsten treibenden Kraft wird." Giersch erwartet ein Export-Plus von sieben bis acht Prozent. Er bekräftigte auch die Prognose für das Wachstum der Saar-Wirtschaft um zwei bis 2,5 Prozent. "Damit würde die Saarwirtschaft das Minus der beiden Vorjahre in etwa wieder wettmachen", sagte Giersch.

Nicht nur im Saarland, in ganz Deutschland überwiegt in den Unternehmen die Zuversicht. Die Laune in den Chefetagen ist so gut wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Überraschend deutlich legte der Ifo-Geschäftsklima-Index im Januar zu. "Die deutsche Wirtschaft startet hoffnungsfroh ins neue Jahr", sagte gestern Hans Werner Sinn, Präsident des Münchener Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo. Der Index, der als das wichtigste Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft gilt, stieg zum Jahresstart von 109,5 auf 110,6 Punkte. Experten hatten mit einem etwas geringeren Plus gerechnet.

Für den Saar-Arbeitsmarkt ist die IHK zwar im Grundsatz optimistisch. So werde die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze auf einen Rekordstand von gut 370 000 steigen. Doch die Kammer befürchtet negative Effekte durch den flächendeckenden Mindestlohn und weitere Arbeitsmarktreformen. Giersch rechnet für das zweite Halbjahr mit Bremseffekten.