Zänkische Islamkonferenz

In Berlin hat sich gestern die neue Sprecherin von Außenminister Steinmeier vorgestellt: Sawsan Chebli. Die 35-Jährige konnte sich die Anmerkung nicht verkneifen, dass im Vorfeld fast nur über ihren Glauben berichtet worden sei.

Sie ist Muslimin. Chebli betonte, sie würde sich einen selbstverständlicheren Umgang damit wünschen. Recht hat die Frau. Auch an diesem Punkt wäre es der Auftrag der Islamkonferenz gewesen, einen Beitrag für mehr Normalität beim Miteinander zu leisten. Doch das ist dem Gremium in der Vergangenheit leider nicht gelungen. Wie anderes auch nicht. Zu viele Lager mit unterschiedlichen Interessen hat es gegeben, gerade unter den Muslimen. Und die deutsche Seite hat die Konferenz zuletzt nur auf Sicherheitsfragen reduziert. Bis März soll nun geklärt werden, ob und wie es weitergehen kann. Grundvoraussetzung dafür sind jedoch mehr Ehrlichkeit und Unvoreingenommenheit. Nur dann macht eine Neuauflage Sinn.

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