Friedrichs leitet erstmals Islamkonferenz

Berlin. Die Islamkonferenz kommt heute zum ersten Mal unter Leitung des neuen Bundesinnenministers Hans-Peter Friedrich (Foto: dpa) zusammen. Die Sitzung wird mit Spannung erwartet, weil der CSU-Politiker kurz nach Amtsantritt Anfang März gesagt hatte, es gebe keine historischen Belege dafür, dass der Islam zu Deutschland gehöre

Berlin. Die Islamkonferenz kommt heute zum ersten Mal unter Leitung des neuen Bundesinnenministers Hans-Peter Friedrich (Foto: dpa) zusammen. Die Sitzung wird mit Spannung erwartet, weil der CSU-Politiker kurz nach Amtsantritt Anfang März gesagt hatte, es gebe keine historischen Belege dafür, dass der Islam zu Deutschland gehöre. Damit hatte er bei Muslimen Irritationen ausgelöst und bei der Berliner Opposition scharfe Kritik geerntet. Am Wochenende beteuerte Friedrich erneut, er wolle nicht spalten. Muslime gehörten zu dieser Gesellschaft. "Ich bin dazu da, zusammenzuführen. Und ich möchte das auch bei der Islamkonferenz deutlich machen", sagte er.Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), forderte Friedrich auf, in der "Islamfrage" klar Stellung zu beziehen. "Von Anfang an war die "Geschäftsgrundlage" der Konferenz, dass der Islam zu Deutschland gehört", teilte er in Berlin mit. Friedrichs Vorgänger als Innenminister, Wolfgang Schäuble und Thomas de Maizière (beide CDU), seien hier unmissverständlich gewesen. Der integrationspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Serkan Tören, sagte: "Der Islam ist eindeutig ein Teil der deutschen Gesellschaft. Alles andere geht an der Lebenswirklichkeit vorbei."

Die Islamkonferenz war 2006 unter dem damaligen Innenminister Schäuble gegründet worden. Sie soll die Integration der rund vier Millionen Muslime in Deutschland voranbringen. dpa

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