Saarland bleibt bei Sparplänen für Hochschulen

Saarbrücken · Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer hat die mit Spannung erwarteten Eckpunkte für die Zukunft der Saar-Hochschulen vorgelegt. Die Studentenzahl gehe weniger stark zurück als befürchtet.

Die Landesregierung hat gestern ihre Sparvorgaben für die Saar-Hochschulen erstmals mit detaillierteren Forderungen unterlegt. Demnach sollen Mechatronik und Slavistik als eigenständige Studienfächer an der Universität des Saarlandes nicht fortbestehen. Bei den Lehramtsfächern sollen Geografie, Italienisch und eventuell Latein wegfallen, wie Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) gestern bei der Vorstellung der "Eckpunkte zur Weiterentwicklung des Hochschulsystems im Saarland" mitteilte. Außerdem soll die Zahl der neuen Lehramtsstudenten pro Semester von 350 auf 250 sinken. Bei der Grundschullehrerausbildung würden nach diesen Plänen künftig nur noch 30 statt der bislang 60 Studienanfänger aufgenommen. Im Gesundheitsbereich sowie bei der Ingenieursausbildung und den Wirtschaftswissenschaften sind Kooperationen zwischen der Uni und der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) sowie mit anderen Bundes- oder Nachbarländern vorgesehen.

Kramp-Karrenbauer erklärte, dass der Rückgang der Studierenden "deutlich hinter den von der Universität ursprünglich befürchteten Zahlen" von bis zu 4000 liege. Sie sprach von maximal 3500 Studienplätzen. Das Einsparvolumen für die Universität bis zum Jahr 2020 bezifferte Kramp-Karrenbauer gestern überraschend mit rund 50 Millionen Euro . Die Uni hatte bislang von insgesamt 120 Millionen Euro gesprochen. Für ihre Berechnung hat die Landesregierung nach eigenen Angaben Mittel aus dem Hochschulpakt (bis zum Jahr 2017), Rücklagen der Uni sowie weitere Fördermittel eingerechnet. Die Uni bezeichnete diese Kalkulation als "riskante Haushaltsführung", weil die Zuweisungen nicht bis zum Jahr 2020 sichergestellt seien. Nach den Sparvorgaben muss der Uni-Etat von derzeit 184 Millionen Euro auf 179 Millionen Euro im Jahr 2020 schrumpfen. Die HTW muss mit rund 25,5 Millionen Euro auskommen, 1,8 Millionen Euro weniger als bisher. > e und Meinung

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