Saar-Uni muss nun doch weniger sparen

Die Einschnitte bei den Saar-Hochschulen werden deutlich kleiner als befürchtet. Das sieht der Finanzrahmen bis 2020 vor, den Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer gestern vorstellte.

Saar-Uni

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Foto: Becker & Bredel

Saarbrücken. Nach monatelangen Debatten und Protesten von Studenten und Professoren können die Saar-Uni und die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) etwas aufatmen. Bis zum Jahr 2020 dürfen sie mit deutlich mehr Geld rechnen als zuletzt kalkuliert. Allein an der Universität schrumpft durch Zusatzeinnahmen das bisher auf zwölf Prozent geschätzte Defizit auf nunmehr 7,5 Prozent, wie Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) gestern der SZ erläuterte. Und dies, obwohl sich an der Ansage der Landesregierung, den Zuschuss zum Hochschuletat einzufrieren, nichts ändert.

Möglich wird das durch Hochschulpakt-Mittel aus der Bundeskasse und so genannte Bafög-Millionen, die Kramp-Karrenbauer nun den Hochschulen zusagt. Dem Land stehen jährlich sechs Millionen Euro mehr zur Verfügung, seit der Bund das Bafög allein zahlt. Allein die Uni könne mit jährlich vier Millionen Euro (HTW: eine Million) aus dem Bafög-Topf rechnen. Die Hochschulpakt-Mittel fallen an der Uni im Schnitt um zwei Millionen höher aus als bisher geschätzt. Das neue Finanzszenario 2020 gehe von 195,8 Millionen Jahreseinnahmen für die Uni aus, sechs Millionen mehr als bisher kalkuliert. Drei für den Aufbau des neuen Saarbrücker Instituts für IT-Sicherheit (Cispa) bestimmte Professorenstellen sollen ab 2016 aus dem Landeshaushalt finanziert werden. Auch für die vom Bundesverfassungsgericht verlangte Verbesserung von Professorenbesoldungen werde das Land aufkommen.

Sie gehe davon aus, so die Ministerpräsidentin, dass die deutlich geminderte Sparlast an den Hochschulen zu einer Überarbeitung der Entwicklungspläne führen werde. Uni-Präsident Volker Linneweber erklärte in einer ersten Reaktion, das Sparprogramm seiner Hochschule werde angepasst. Der auf dem Campus heftig umstrittene Plan, auch Berufungszusagen von Professuren zu kürzen, sei vom Tisch. Die HTW, so ihr Rektor Wolrad Rommel, versetze diese Finanzierung in die Lage, auch künftig 6000 Studienplätze zu erhalten.

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