Junge stirbt in Madaja vor den Augen von Unicef-Team an Hunger
Beirut · In der mehrere Monate lang von syrischen Regierungstruppen belagerten Stadt Madaja ist vor den Augen eines Teams des UN-Kinderhilfswerks Unicef ein 16-jähriger Junge den Hungertod gestorben. Bei dem Teenager habe während der Untersuchung durch eine Ärztin der Puls ausgesetzt, berichtete Hanaa Singer, Unicef-Beauftragte für Syrien, gestern.
In einem behelfsmäßigen Krankenhaus habe das Personal das Unicef-Team zuvor in das Untergeschoss geführt, wo der 16-jährige Ali und ein weiterer "bis aufs Skelett abgemagerter" Junge ein Bett teilten, sagte Singer. Eine Unicef-Ärztin habe versucht, ihn wiederzubeleben, "drei Mal, dann schaute sie mich an und sagte: Er ist tot", berichtete Singer. Alis Angehörige seien anwesend gewesen.
In Madaja verhungerten seit Anfang Dezember fast 30 Menschen. In dieser Woche kamen zwei Hilfskonvois durch.