Vom Karlsberg nach Karlsthal

Zweibrücken · Richard B. Hudlet sprach in seinem Referat über die Beziehungen zwischen Böhmen und der Pfalz. Wolfgang Staedtler, Vorsitzender des Historischen Vereins legt zum Ende des Jahres sein Amt nieder.

 Richard B. Hudlet bei seinem interessanten Vortrag vor zahlreichen Zuhörern.Foto: Margarete Lehmann

Richard B. Hudlet bei seinem interessanten Vortrag vor zahlreichen Zuhörern.Foto: Margarete Lehmann

Foto: Margarete Lehmann

Während der Jahreshauptversammlung wurde auch das Programm des Historischen Vereins für 2016 vorgestellt: Wie bisher findet jeden Monat ein interessanter Vortrag statt. Zusätzlich führen Exkursionen zu Kunstschätzen im Saarland, nach Colmar, zum Mannheimer Barock und im Oktober eine mehrtägige Herbstfahrt nach Eisenach und Meiningen. Anmeldungen hierzu nimmt die Sonnenapotheke, Hauptstraße 55, entgegen. Vorsitzender Wolfgang Staedtler legt zum Ende des Jahres sein Amt nieder, das dann kommissarisch bis zu den Neuwahlen in drei Jahren vom amtierenden Schriftführer Max Krumbach wahrgenommen wird.

Vorstandsmitglied Richard B. Hudlet sprach in seinem Referat ausführlich über die Beziehungen zwischen Böhmen und der Pfalz. Er tauchte zunächst tief in die Genealogie der betreffenden Familien ein. Eine zähe Geschichte, wie auch der Vortragende zugab. Einige Dörfer in Böhmen gelangten vornehmlich durch geschickte Heiratspolitik in den Besitz der Pfälzer Herzöge, darunter zum Beispiel auch Karlsthal; böhmische Dörfer, die, wie es so heißt, bis dato vielen "böhmische Dörfer" geblieben waren. Doch das änderte der Vortrag! In einem nur schwach zusammenfassenden Satz: Herzog Karl II. August vom Karlsberg gelangte in den Besitz verschiedener böhmischer Landanteile, die zeitweilig in den Besitz seines Vetters übergingen, dann wieder zu ihm kamen, bis die französische Revolution dem Ganzen ein unschönes Ende bereitete. Die Weltkriege taten ein Übriges.

"Ob Karlsthal etwa nach Karl II. August benannt ist, lässt sich heute nicht mehr feststellen", betont der Referent, denn entsprechende Dokumente gingen in den Wirren der Geschichte verloren.

Gut 60 Zuhörer folgten aufmerksam den Ausführungen. Fragen hatte am Ende niemand mehr. Die sprichwörtlichen "böhmischen Dörfer" sind den Geschichtsfreunden jetzt keine mehr - und wer mal, durch böhmische Lande fahrend, in Prag eintraf, wird sich dem Zauber des Landes nie mehr entziehen können und seinen fantasiereichen Knödeln schon gar nicht.

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