Konzert im Wintergarten Ganz und gar verzaubernd

Zweibrücken · Das Wupper-Trio spielte virtuos „von Klassik bis Tango“ vor rund 80 Zuhörern im Wintergarten der Festhalle auf.

 Das Wupper-Trio verzauberte am Wochenende in Zweibrücken.

Das Wupper-Trio verzauberte am Wochenende in Zweibrücken.

Foto: leh/Margarete Lehmann

Mit Stücken für Klarinette, Klavier und Viola weckte das Wupper-Trio sofort die Neugier seiner Zuhörer. Und gleich zu Beginn des Konzertes im Wintergarten der Festhalle stand Beethoven mit seinem „Gassenhauer-Trio“. Beethoven wählte hier ein Thema aus einer damalig beliebten Oper mit dem urkomischem Text: „Bevor ich ans Werk gehe, muss ich essen“, und variierte es im dritten Satz kurzweilig; mal führt das Klavier, mal die Klarinette oder die Viola. Ein heiterer Beginn des Konzertes. Besonders anregend war der zweite Satz, das Adagio, getragen von der Viola. Professorin Barbara Buntrock spielt eine Viola von Antonio Mariani wohl um 1650. „Hohe Musikalität und ausdrucksstarkes klangsinnliches Spiel“ attestieren die Kritiker ihr stets. Wobei die Viola durch ihren wundervollen Klang sehr gefällt.

Man wünschte sich, eine längere Passage mit dem Instrument zu hören. Jedenfalls versteht man heute gut, weshalb die Melodie zu Beethovens Zeiten die Spatzen von den Dächern pfiffen. Weiter ging es mit Jules Massenets unsterblicher „Meditation“ für Violine und Klavier, wieder mit Barbara Buntrock, dieses Mal mit Violine. Versunken ins Spiel, fielen auch die Zuhörer in meditative Momente. Max Bruch noch vor der Pause, zwei Stücke aus dem Werk „Acht Stücke“, das Allegro vivace faszinierte, da zeigte Bruch, dass er auch, sich neuem verschließend, obwohl Alban Berg und Kollegen schon die Musik aufmischten, hinreißend komponieren konnte. Es hörte sich frisch und aufregend an, altbacken kam niemandem in den Sinn.

Nach der Pause dann Astor Piazolla, der argentinische Tangokomponist, mit Tango nuevo, nicht um Tanzen, sondern zum Anhören. Die Vier Jahreszeiten, beginnend mit dem Sommer, der Frühling, Primavera, steht am Ende. Natürlich denkt da jeder an Vivaldi, der Komponist auch, mit ein wenig Barock in der Melodik; mit Jazz und Klassik rückt er dem herkömmlichen Tango zu Leibe. Der Musiksaal vibrierte, bei Blitz und Donner der Musik, doch auch Raum gebend schmeichelnden Tönen, raus aus verrauchten Kneipen, rein ins grünende Gefühlschaos des Frühlings.

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