Leserbrief Beitrag zur Völkerverständigung

Mariä Himmelfahrt verkaufsoffen

Eine wahrhaft blendende Idee, die sich die Homburger Geschäftsleute da ausgedacht haben: Der nächste Saarländer-Tag findet im Saarland statt. Das finde ich schade. Schließlich leistete der Himmelfahrtstag einen Beitrag zur Völkerverständigung zwischen Pfälzern und Saarländern, wenn den verschlossenen Homburgern die Zweibrücker Herzen weit offen standen. Diese historisch einmalige Chance ist jetzt womöglich für immer vertan. Aber das ist nicht alles: Haben uns die Pädagogen nicht gelehrt, wie wichtig es ist, unseren Kindern die Grenzen zeigen? Ob die Homburger Geschäftsleute diese zivilgesellschaftlich bedeutsamen Konsequenzen bedacht haben?

Oder ob ihnen die Dollar-Zeichen vor den Augen den Blick dafür verstellt haben, was es bedeutet, ein gut nachbarschaftliches Verhältnis zu pflegen? Allein – das eigentliche Problem ist nicht der unfreundliche Akt der Homburger Nachbarn. Die Fußgängerzone an sich ist das Problem.

In Homburg ist es nicht anders: in der dortigen Fußgängerzone findet sich neben Leerständen, Tattoo-Läden und Nagelstudios nichts, was zum Verweilen einlädt. In der Talstraße hingegen pulsiert das Leben. Dort kaufen die Leute ein, sitzen in den Straßencafés, kaufen sich Klamotten oder eine Bratwurst.Woran liegt das? Daran, dass die Talstraße keine Fußgängerzone ist? Autos – zweifellos haben sie die Urbanität der Städte zerstört. Andererseits ist die individuelle Mobilität aus unserem Alltagsleben nicht wegzudenken. Stellplätze in kostenfreien Kurzparkzonen bringen die Menschen wieder in die Innenstadt.

Aber es gibt noch einen signifi­kanten Unterschied Zweibrückens zu Homburg: die vielen jungen Leute, die zum Studieren hierher kommen. Im Homburger Stadtbild sind sie als angenehme Erscheinung nicht wegzudenken.
Es ist ein Kreuz für Zweibrücken, dass sie hinter einem Berg
verschwinden.

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