Neue Studie zu Pendlerströmen in der Grenzregion Saar-Lor-Lux

Saarbrücken. Die Großregion Saar-Lor-Lux hat die meisten Berufspendler in ganz Europa. Doch unterschiedliche nationale Regelungen vom Mindestlohn bis zur Rente behindern das grenzüberschreitende Arbeiten und führen zu sozialen Verwerfungen

Saarbrücken. Die Großregion Saar-Lor-Lux hat die meisten Berufspendler in ganz Europa. Doch unterschiedliche nationale Regelungen vom Mindestlohn bis zur Rente behindern das grenzüberschreitende Arbeiten und führen zu sozialen Verwerfungen. Das zeigt eine neue als Buch erschienene Studie der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt der Saar-Universität, die von deren Leiter Luitpold Rampeltshammer und seinen Mitautoren gestern vorgestellt wurde.Dargelegt wird in der Schrift "Grenzüberschreitendes Arbeiten in der Großregion Saar-Lor-Lux", dass das Saarland, Lothringen, Luxemburg, die Wallonie und die Westpfalz die Nachteile ihrer nationalen Randlagen nur durch Zusammenarbeit mit den Nachbarn ausgleichen können. Dabei werden die knapp 220 000 Berufspendler, die bereits jetzt täglich über die Grenze wechseln, um im Nachbarland zu arbeiten, als "Pioniere der europäischen Integration" bezeichnet.

Innerhalb der EU gebe es keine Region, die über einen derart miteinander verflochtenen Arbeitsmarkt verfüge wie Saar-Lor-Lux. Als wichtigste Gremien für den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt wurden in Experteninterviews und Online-Befragungen genannt: Der Wirtschafts- und Sozialausschuss sowie der Gipfel der Großregion, die Interregionale Arbeitsmarktbeobachtungsstelle und die Task Force Grenzgänger. Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen wie Gewerkschaften oder die Industrie- und Handelskammer (IHK) rangierten laut Befragung erst am unteren Ende der Skala.

Genannt werden in der Studie die Hauptprobleme der Grenzgänger: Unterschiedliche Besteuerung, ärztliche Versorgung, Rentenansprüche, Kinderbetreuung, Anerkennung von Bildungsabschlüssen, grenzüberschreitender Nahverkehr - und Sprachbarrieren. Angeregt wird unter anderem eine grenzenlose Weiterbildung für Pflegekräfte. Die mit viel Hoffnungen gestartete Task Force "Grenzgänger", die allerdings mehr im Hintergrund arbeitet und sich um grundsätzliche Hemmnisse kümmert, habe ihre Erwartungen für die Pendler bislang nicht erfüllen können, heißt es in der Studie. ulo

Die Studie "Grenzüberschreitendes Arbeiten in der Großregion Saar-Lor-Lux" ist als Buch (ISBN 978-3-86223-088-4) über den Universitätsverlag "universaar" zum Preis von 11,50 Euro erhältlich.

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