Krachende Niederlage stürzt Grüne in Turbulenzen

Berlin · Die schlimmsten Befürchtungen sind für die Grünen wahr geworden. Statt gestärkt Rot-Grün zu machen, brachen sie völlig ein – auf nach Hochrechnungen nur wenig über acht Prozent.

Entsprechend viel reden die Spitzen auf der Wahlparty in der Berliner Columbiahalle davon, dass jetzt alle gemeinsam schonungslos Fehler analysieren müssten. Möglich ist aber auch, dass ab heute intern die Köpfe der Spitzenleute gefordert werden. In der Partei gilt unter anderem die ehemalige saarländische Umweltministerin Simone Peter als Kandidatin für den Posten der gefühlten Dauer-Chefin Claudia Roth, der aber kaum gravierende Versäumnisse nachgesagt werden.

Jürgen Trittin will hingegen trotz des Debakels der Grünen wohl um seine Führungsrolle kämpfen, daraus macht er kaum einen Hehl. Als er um 18.43 Uhr auf die Bühne kommt, räumt er zwar die Niederlage ein und redet über die mangelnde grüne Überzeugungskraft beim Thema Energiewende: "Man kann mal ein Spiel verlieren, dann steht man auf und dann kämpft man weiter." Es ist unschwer zu erkennen, dass er die Grünen als Ganzes meint - und wohl auch sich selbst. Auch Co-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt betont, man müsse nun gemeinsam weitermachen. "So wie wir gemeinsam gekämpft haben, schaffen wir es auch wieder heraus aus diesem Loch."

Schwarz-Grün lehnte zumindest Ex-Parteichef Reinhard Bütikofer gestern erneut ab: "Vergessen Sie's - das hat mit der Realität 0,0 zu tun."

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