2050 leben auf der Welt erstmals mehr Senioren als Kinder

Osnabrück · Die Zahl der über 60-Jährigen wird sich bis 2050 mehr als verdoppeln. Dann werden 22 Prozent der Weltbevölkerung Senioren sein, wie eine neue Studie zeigt. Deutschland ist demnach ein guter Platz zum Altwerden.

Erstmals in der Geschichte wird es im Jahr 2050 weltweit mehr über 60-Jährige als Kinder unter 15 Jahren geben. Zugleich wird in 60 Ländern der Erde der Senioren-Anteil höher als 30 Prozent sein. Das geht aus dem ersten Weltalten-Index hervor, der vom Weltbevölkerungsfonds und von der Entwicklungsorganisation Help Age erstellt wurde. Nach der Studie vollenden in jeder Sekunde zwei Menschen weltweit ihr 60. Lebensjahr. Die Gruppe der älteren Menschen wächst somit schneller als jede andere Altersgruppe.

Nach Angaben der Experten führt Schweden den unter 91 Ländern ermittelten Index an, der die Situation von Senioren nach vier Schwerpunktthemen erfasst. Deutschland liegt im Gesamt-Ranking hinter Norwegen auf Platz drei. Schlusslicht ist Afghanistan. Bewertet wurden die Einkommens-Sicherheit älterer Menschen, die Gesundheits-Situation, Bildung und Erwerbstätigkeit sowie die allgemeinen Lebensbedingungen, etwa Sicherheitsgefühl und soziale Beziehungen. Die untersuchten Staaten repräsentieren nach Angaben der Autoren 89 Prozent der Senioren weltweit.

Am schnellsten altern demnach die Länder Jordanien, Laos, Mongolei, Nicaragua und Vietnam. Dort wird sich der Anteil der Älteren bis 2050 verdreifachen, zugleich erreichen diese Staaten bei der Lebenssituation der Senioren nur schlechte Ergebnisse. In den Boom-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, die 40 Prozent der Weltaltenbevölkerung repräsentieren, hat das wirtschaftliche Wachstum nur in China und Brasilien die Lage der älteren Menschen verbessert. Insgesamt schneiden Nord- und Westeuropa am besten ab, auch die Länder Nord- und Südamerikas landen im Index weit vorn.

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