Spanien: Rajoy bestreitet schwarze Kassen

Madrid · In der Affäre um schwere Korruptionsvorwürfe hat der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy erneut alle gegen ihn erhobenen Anschuldigungen zurückgewiesen. Sein Fehler sei allein gewesen, dem früheren Schatzmeister seiner Volkspartei (PP), Luis Bárcenas, vertraut zu haben, sagte Rajoy gestern vor dem Parlament in Madrid.

Es seien "Lügen" und "bösartige Unterstellungen" über ihn in Umlauf gebracht worden, sagte Rajoy vor den Abgeordneten weiter. Forderungen nach einem Rücktritt wies der 58-Jährige kategorisch zurück. "Nichts im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit hat mich vom Regieren abgehalten oder wird mich davon abhalten", sagte der Regierungschef.

Laut Bárcenas hatte sich Rajoy in seiner Zeit als Oppositionsführer aus einer schwarzen Parteikasse bedient. In diese flossen Medienberichten zufolge über 20 Jahre lang Spenden von Unternehmern, vornehmlich aus der Baubranche. Bárcenas sagte vor Untersuchungsrichtern aus, er habe Rajoy persönlich 25 000 Euro in bar aus der Kasse übergeben. Die Tageszeitung "El Mundo" veröffentlichte Anfang Juli handschriftliche Dokumente, die belegen sollten, dass Rajoy selbst in den Jahren 1997 bis 1999 illegale Zahlungen erhielt, als er Minister in der Regierung von José María Aznar war.

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