Kommentar Um das Amt geht es nicht

Zu euphorisch sollten die anderen Fraktionen im Bundestag nicht sein. Am Ende könnte der gerne übel pöbelnde AfD-Mann Stephan Brandner doch noch obsiegen. Denn erst im Hauptsacheverfahren wird geklärt werden, ob die beispiellose Amtsenthebung verfassungswidrig gewesen ist oder nicht.

 Hagen Strauss

Hagen Strauss

Foto: SZ/Robby Lorenz

Wobei die AfD bisher durch die fehlende Benennung eines anderen Kandidaten für den Vorsitz belegt hat, dass es ihr weniger um die Sache und das Amt geht, welches ihr zusteht. Sondern nur darum, die als „Altparteien“ geschmähten anderen Fraktionen erneut vorzuführen. Denn die AfD hätte es laut Karlsruhe selbst in der Hand, ihre angebliche Beeinträchtigung zu beenden. Das will sie aber nicht, weil sonst ihre geliebte Märtyrerrolle nicht mehr zöge. So viel „Show“ muss aus Sicht der Rechtspopulisten dann schon sein.

Nun bleibt abzuwarten, wie Karlsruhe endgültig entscheidet. Wie auch immer das Verfahren ausgeht wird: Peinlich bleibt der Vorgang allemal. Und zwar für die AfD.

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