Nach Amtshebung des Landesvorstandes Wirth will AfD-Landeschef werden

Saarbrücken · Das Lager des abgesetzten Parteichefs Dörr wird einen eigenen Kandidaten stellen.

 Der saarländische AfD-Bundestagsabgeordnete Christian Wirth kandidiert für den Posten als Landeschef.

Der saarländische AfD-Bundestagsabgeordnete Christian Wirth kandidiert für den Posten als Landeschef.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Die saarländische AfD steht bei ihrem nächsten, noch nicht terminierten Landesparteitag erneut vor einem Machtkampf der beiden rivalisierenden Lager. Der Bundestagsabgeordnete Christian Wirth kündigte an, sich als AfD-Landeschef zu bewerben. Er rechnet allerdings damit, dass auch der Ende März vom Bundesvorstand abgesetzte Parteichef Josef Dörr oder sein Stellvertreter Rudolf Müller antreten werden. Dörr sagte dazu: „Wir sind uns unter uns einig, wie wir es machen wollen.“ Wer kandidieren wird, wollte er aber noch nicht sagen.

Der abgesetzte Landesvorstand hatte mit seinem Antrag, bis zu einer endgültigen gerichtlichen Entscheidung über die Amtsenthebung im Amt bleiben zu können, keinen Erfolg (die SZ berichtete). Daher führt nun ein Notvorstand aus drei nicht-saarländischen Mitgliedern des AfD-Bundesvorstands den Landesverband. Dessen einzige Aufgabe ist es, einen Landesparteitag vorzubereiten, auf dem ein neuer Landesvorstand gewählt wird.

Dörr sagte dazu: „Egal welche Scharmützel hier vor Gericht ausgetragen werden, am Ende wird ein Parteitag stehen. Wir sind ganz zuversichtlich, dass wir dort eine ganz klare Mehrheit haben, um eine neuen Vorstand zu wählen.“ Auch Müller sagte, er sei sehr zuversichtlich, dass die Mehrheiten beim Landesparteitag „auf der vernünftigen Seite“ liegen werden.

Dörrs und Müllers Gegenspieler Wirth hofft darauf, dass sich die Gewichte in der Mitgliedschaft bis zu einem Parteitag zu seinen Gunsten verschieben, wenn der Notvorstand die Mitgliederkartei durchforstet und zahlreiche Mitglieder, die keinen oder kaum Mitgliedsbeitrag zahlen, mahnen und schließlich aussortieren wird. Auch könne der alte Landesvorstand jetzt kein Veto mehr gegen Neuaufnahmen in den Kreisverbänden einlegen.

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