In Deutschland kursiert so viel Falschgeld wie nie

Frankfurt · In Deutschland werden professionelle Geldfälscher immer aktiver. Im ersten Halbjahr 2015 wurden so viele Blüten unters Volk gebracht wie noch nie. Weltweit ging die Zahl der falschen Euros dagegen zurück.

Falschgeld-Alarm in Deutschland: In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden so viele Blüten in Umlauf gebracht wie noch nie seit der Euro-Einführung. Banken, Handel und Polizei zogen rund 50 500 falsche Euro-Noten aus dem Verkehr. Das waren doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum; im Vergleich zur zweiten Hälfte 2014 stieg die Zahl um 31 Prozent, teilte die Bundesbank mit. Der Schaden lag bei 2,2 Millionen Euro.

Weltweit entdeckten Experten in der ersten Jahreshälfte 454 000 Blüten, wie die Europäische Zentralbank (EZB) berichtete. Seit der Einführung des Euro ist das der zweithöchste Wert. Entgegen der Entwicklung in Deutschland sank das Falschgeld-Aufkommen aber um 10,5 Prozent im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2014. Die EZB betonte: "Gemessen an der steigenden Zahl echter Banknoten im Umlauf - mehr als 17 Milliarden in der ersten Hälfte 2015 - ist der Anteil der Fälschungen nach wie vor sehr gering."

In Deutschland sind fast die Hälfte aller gefälschten Noten Fünfziger (48,3 Prozent), knapp über 40 Prozent entfielen auf 20-Euro-Scheine. Der Grund: Bei niedrigen Beträgen lohnt sich das Fälschen nach Einschätzung der Experten nicht, die Scheine ab 100 Euro wiederum würden intensiver auf Echtheit geprüft. Den Rekordwert von gefälschten Banknoten in Deutschland führen die Währungshüter unter anderem auf wachsende Internet-Geschäfte zurück. Insbesondere chinesische Firmen vertreiben dort gefälschte Sicherheitsmerkmale wie Hologramme, auch fertige Blüten werden online gehandelt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort