Die "Pforzheimer Zeitung" begrüßt die neu entfachte Debatte über eine Zusammenlegung von Bundesländern:

Die "Pforzheimer Zeitung" begrüßt die neu entfachte Debatte über eine Zusammenlegung von Bundesländern: Das Einsparpotential bei der Fusion von Ländern würde mittelfristig vermutlich sogar in die Milliarden gehen - ein verlockender Gedanke in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise

Die "Pforzheimer Zeitung" begrüßt die neu entfachte Debatte über eine Zusammenlegung von Bundesländern:Das Einsparpotential bei der Fusion von Ländern würde mittelfristig vermutlich sogar in die Milliarden gehen - ein verlockender Gedanke in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise. In Zeiten, in denen die Staatsverschuldung auf knapp 1600 Milliarden Euro angewachsen ist, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 18 722 Euro entspricht . . . Allein vor diesem Hintergrund kommt Strucks Vorschlag keinen Tag zu früh. Zeitpunkt und Argumente sind gut. Dass die Worte gehört werden, ist jedoch eher unwahrscheinlich. Auch die "Lübecker Nachrichten" machen sich für eine Länderfusion stark: In Schleswig-Holstein leben dreieinhalb Prozent der deutschen Bevölkerung. Für diese dreieinhalb Prozent gibt es ein eigenes Polizeigesetz, ein eigenes Umweltrecht und ein eigenes, kompliziertes Schulsystem, das die Nöte einer Großen Koalition in der Provinz abbildet. Das Land gibt jedes Jahr sechshundert Millionen Euro mehr aus, als es einnimmt, sein Schuldenstand ist fast dreimal so hoch wie ein Jahreshaushalt . . . Welche guten Gründe gäbe es noch dafür, die Eigenständigkeit dieses Bundeslandes zu verteidigen? Völlig anders argumentiert die "Westfalenpost" aus Hagen: Länder mit weniger als fünf Millionen Einwohnern, also derzeit elf von sechzehn, rechnen sich nicht, sagen Effizienzfetischisten. Sie unterschätzen, dass die föderale Struktur in Deutschland und die Länder historisch gewachsene Gebilde sind, manche mit jahrhundertealter Tradition, aber allesamt mehr als bloße Rechengrößen. Hier finden politische Machbarkeitswünsche und Neugliederungsphantasien ihre Grenzen. In einer Welt, in der so vieles einem so rasanten Wandel unterworfen ist, hat Gewohntes und Hergebrachtes für Bürger auch seinen Wert, und sei es etwa der weltweit älteste Stadtstaat Bremen.

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In unserer Ausgabe vom 26. Februar haben wir auf Seite D 5 über die Vorbereitungen für die Passionsspiele in Oberammergau berichtet. Die Aufführungen finden nicht, wie berichtet, vom 15. Mai bis zum 3. Oktober 2009 statt, sondern erst im selben Zeitr
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