Schwarze Komödie über die amerikanische Sklaverei

Berlin (dpa) · Vor 150 Jahren wurde in den USA die Sklaverei abgeschafft. Der Kampf gegen die Sklaverei steht im Mittelpunkt des Roman „Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford“ von James McBride.

Der zwölfjährige Sklavenjunge Henry wird 1857 von dem legendären John Brown befreit. Der Junge wird versehentlich für ein Mädchen gehalten, muss aber trotzdem mit Browns Truppe mitziehen. Sein Sonderstatus erlaubt ihm eine Distanz zu den Personen und Ereignissen, die McBride mit schwarzem Humor und zahlreichen Wortspielen beschreibt.

Brown, eine der legendären Figuren der amerikanischen Geschichte, wird von McBride zu einer seltsamen, nicht wirklich ernstzunehmenden Figur, die in all ihren Unzulänglichkeiten zugleich komisch als auch tragisch daherkommt. Sinn für Absurdität ist ebenso gefragt wie historische Kenntnisse, aber die Tiefen des Romans werden wahrscheinlich nur solche Leser erfahren können, die in der amerikanischen Kulturgeschichte bestens bewandert sind.

- James McBride: Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford. btb Verlag, München, 462 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3-442-75489-2.

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