Nachrufe Voodoo-Mann des Rhythm ’n’ Blues: Zum Tod Dr. Johns

New Orleans · Knapp 60 Alben hat er seit seinem 1968 erschienenen Debüt „Gris Gris“ eingespielt. Und auch wenn er mit „Right Place, Wrong Time“ (1973) nur einen Hit landete, so war Dr. John, der nun im Alter von 77 Jahren in seiner Heimatstadt New Orleans einem Herzinfarkt erlegen ist, doch ein halbes Jahrhundert lang ein musikalisches Unikum.

Mit seiner näselnden Stimme und seinem rumpelnden Piano amalgamierte er Funk, Rhythm’ n’ Blues und Boogie und pflegte in Konzerten, zu denen er gerne mit Federboa, Aligatorenzähnen und schreiend bunten Kostümen anrückte, einen ziemlich unverwechselbaren Voodoo-Style.

1941 als Malcolm „Mac“ John Rebennack Jr. geboren, drückte Dr. John seit den 70ern auch einigen Platten von Eric Clapton über Van Morrison und die Stones bis zu Frank Zappa seinen schrägen Stempel mit auf. Sieben Jahre liegt seine letzte Platte „Locked down“ zurück – ein ausgefeiltes Spätwerk, für das Dr. John 2012 den sechsten Grammy in seiner 50-jährigen Karriere bekam. Wenige konnten so gut krächzen wie er und nur wenige so lässige Songs aushecken wie er.

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