Kino Die Kinobranche atmet auf

Berlin · 2019 verzeichnen die deutschen Lichtspielhäuser ein Besucherplus von 12,6 Prozent.

Die Kinos in Deutschland haben im vergangenen Jahr wieder mehr Tickets verkauft. Rund 118,6 Millionen Besucher wurden nach Angaben der Filmförderungsanstalt (FFA) gezählt. Das waren rund 13,2 Millionen mehr als noch 2018 – damals hatte die Kinobranche die schlechtesten Zahlen seit Jahren geschrieben. Es wurden aber auch zuletzt noch weniger Karten verkauft als in anderen Jahren.

„Es gab eine deutliche Erholung, aber die Zahlen liegen noch hinter den Erwartungen zurück“, sagte FFA-Vorstand Peter Dinges der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die schlechten Zahlen 2018 hingen seiner Einschätzung nach mit dem warmen Sommer und der Fußball-WM zusammen. Auch die Filme spielen eine Rolle.

„Wir hatten im vergangenen Jahr zum ersten Mal wieder die vermissten Blockbuster, also Filme, die sich deutlich oberhalb von vier Millionen Besuchern einordnen“, sagte Dinges. Besonders viele Karten wurden für „Die Eiskönigin 2“ verkauft – rund 5,69 Millionen. Danach folgten „Der König der Löwen“ (5,57 Millionen), „Avengers: Endgame“ (5,13 Millionen) und „Das perfekte Geheimnis“ (4,62 Millionen).

Dass es 2019 ein Besucherplus von 12,6 Prozent gegeben habe, sei ein Erfolg, sagte Dinges. Auch der Umsatz sei um 13,9 Prozent auf 1,024 Milliarden Euro gestiegen. Es seien aber noch immer weniger Kinokarten verkauft worden als in anderen Jahren – im Fünf-Jahres-Durchschnitt gebe es ein Minus von 2,2 Prozent.

In Deutschland ist die Zahl der Kinos laut FFA-Statistik zuletzt gestiegen, 1734 Spielstätten und 4961 Leinwände gab es demnach. Der Anstieg wird zum Teil mit einer statistischen Korrektur erklärt – ein Wanderkinobetreiber wurde anders einsortiert. Auch ohne den Effekt sei die Zahl aber gestiegen, bei Spielstätten etwa von 1672 auf 1705.

„Wir haben in Zeiten, in denen viele über Kinokrise sprechen, mutige Unternehmer, die Neugründungen in Gebieten vornehmen, wo es bislang kein Kino gab“, sagte Dinges. In Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg gebe es etwa ein Plus von Standorten. Es freue ihn, wenn im ländlichen Raum wieder Kinos entstünden, wenn auch wieder Ein-Raum-Kinos gegründet würden. „Und sei es nur ein Gemeindesaal.“

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