Mehr Optimismus in der Wirtschaft

Saarbrücken · Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger und auch Arbeitskammer-Vorstandschef Hans-Peter Kurtz sehen die jüngste Konjunktur-Umfrage der IHK als ermutigend für die Weiterentwicklung der Wirtschaft an.

. Die deutsche und auch die saarländische Wirtschaft stehen derzeit offenbar voll im Saft. Gut gefüllte Auftragsbücher in fast allen Branchen führen zu noch mehr Optimismus für die kommenden Monate, haben gestern das Münchner Wirtschaftsforschungs-Institut Ifo und die Industrie- und Handelskammer (IHK) des Saarlandes in ihren jüngsten Konjunkturumfragen festgestellt.

Beide Institutionen bescheinigen der Autoindustrie, sich unbeeindruckt vom Diesel-Problem bei VW weiterzuentwickeln. Die Münchner Wirtschaftsforscher haben sogar eine noch günstigere Konjunktur-Einschätzung in dieser Branche mit weiter steigenden Produktionszahlen ermittelt. Allerdings seien vom Export derzeit keine weiteren Impulse mehr zu erwarten, so Ifo, was an der Saar Unternehmen wie Ford, ZF sowie weiteren Zulieferern wachsende Probleme bereiten könnte, die auch stark vom Export abhängig sind. Volker Giersch , Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) sieht die Saar-Wirtschaft weiterhin auf einem robusten Wachstumskurs. Gerade auch, weil so viele Betriebe verschiedenster Branchen mehr Erfolge im Export verzeichnen, etwa mit Lieferungen in die USA, nach West- und Südeuropa.

Trotz der Probleme auch in der Stahlindustrie durch weltweite Überkapazitäten glaubt Giersch weiter an die Vorreiterrolle der Industrie für die Weiterentwicklung der Wirtschaft. Diesen Eindruck teilen Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger und die Arbeitskammer. Die Ministerin sieht das auf das Jahr gerechnete Wachstum von etwa 2,5 Prozent an der Saar als gute Basis für die Betriebe an. Die Risiken der Weltkonjunktur dürfe man aber nicht vernachlässigen. Auch Hans-Peter Kurtz, Vorstandschef der Arbeitskammer, sieht die Umfrage der IHK als ermutigend an. "Es muss aber auch vieles getan werden, um diese Entwicklung zu halten", sagt Kurtz.

Meinung:

Nicht zufrüh freuen

Von SZ-RedakteurThomas Sponticcia

Die VW-Probleme mit dem Diesel sind längst noch nicht in vollem Umfang bekannt, werden aber in jedem Fall viele Auto-Zulieferer treffen. Zumal noch nicht geklärt ist, ob möglicherweise auch andere deutsche Autohersteller wegen dem Diesel Probleme bekommen. Die Weltkonjunktur wirft ebenfalls manche Fragezeichen auf: Stahl-Überkapazitäten bringen die saarländische Stahlindustrie zunehmend in Bedrängnis. Deshalb darf man bei aller aktuell vermittelten Zuversicht der Saar-Unternehmen in der jüngsten Konjunktur-Umfrage der IHK nicht zu euphorisch werden. Es bleiben Risiken. Allerdings ist wirklich erfreulich, dass die meisten Betriebe derzeit gut gefüllte Auftragsbücher haben und 2016 wohl auch mit deutlich mehr Arbeitsplätzen zu rechnen ist.

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