#MeToo-Debatte „Geschützter Raum“ für Opfer in der Kreativbranche

Berlin · (dpa) Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will eine Anlaufstelle für Missbrauchsopfer aus der Kreativbranche für mindestens drei Jahre finanzieren. „Die Betroffenen brauchen einen geschützten Raum, in dem sie sich anonym und ohne Angst vor negativen Folgen offenbaren und beraten lassen können – auch rechtlich“, sagte Grütters. Das Problem betreffe „viele Berufe, gerade solche, die künstlerisch mit Körper und Seele arbeiten. Es geht um ein asymmetrisches Machtverhältnis zwischen denen, die Aufträge und Rollen vergeben, und denen, die darauf angewiesen sind.“

(dpa) Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) will eine Anlaufstelle für Missbrauchsopfer aus der Kreativbranche für mindestens drei Jahre finanzieren. „Die Betroffenen brauchen einen geschützten Raum, in dem sie sich anonym und ohne Angst vor negativen Folgen offenbaren und beraten lassen können – auch rechtlich“, sagte Grütters. Das Problem betreffe „viele Berufe, gerade solche, die künstlerisch mit Körper und Seele arbeiten. Es geht um ein asymmetrisches Machtverhältnis zwischen denen, die Aufträge und Rollen vergeben, und denen, die darauf angewiesen sind.“

Dringlich sei auch eine bessere Vertretung von Frauen in den männergeprägten Berufen wie Regie und Produktion. „Je mehr Frauen in den relevanten Positionen sind, umso weniger wird es diese asymmetrischen Machtkonstellationen geben.“ Durch Quotenvorgaben seien zumindest in den Fördergremien inzwischen 30 Prozent Frauen vertreten, in anderen Bereichen gebe es aber enormen Nachholbedarf.

Zur künftigen Leitung der Berlinale äußerte sich die – voraussichtlich auch in der neuen Legislaturperiode zuständige – Staatsministerin nur zurückhaltend. Selbst die Frage, ob in der Nachfolge des langjährigen Direktors Dieter Kosslick eine Doppelspitze kommt oder eine Einzelpersönlichkeit, sei noch nicht entschieden. Dieter Kosslicks Vertrag läuft im Mai 2019 nach dann 18 Jahren aus. Im vergangenen Herbst hatten 79  Filmemacher Aufsehen erregt, als sie mit Blick darauf einen Neuanfang für die Berlinale forderten. Der Festivaldirektor (69) fühlte sich durch den Brief verletzt. Grütters will „bis zum Sommer einen entscheidungsreifen Vorschlag vorlegen“.

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