Die Mischung macht's: „artmix“ in Saarbrücken

Saarbrücken · Die Stadtgalerie in Saarbrücken zeigt noch bis Sonntag eine Ausstellung des „artmix“-Austauschprogramms zwischen Luxemburg und Saarbrücken – sehenswert.

Wenn man vier Künstler zusammenbringt, dann muss es zwischen ihnen nicht zwangsläufig funken. Beim diesjährigen "artmix", dem Austauschprogramm der Stadt Saarbrücken und Luxemburg, hat es offenbar gefunkt. Das zeigt die gelungene Abschluss-Ausstellung des Projekts, die in der Saarbrücker Stadtgalerie zu sehen ist.

Beim mehrwöchigen gemeinsamen Arbeitsaufenthalt in Bourglinster haben sich Véronique Verdet (Saarbrücken ) und Anina Rubin (Luxemburg) nicht nur gegenseitig inspiriert, auch der Ort war eine Anregung. Verdet setzt der ländlich-heilen Idylle in ihren Farbfotografien unter anderem mit rot-behüteten Gartenzwerg-Menschen eine ironische Spitze auf. Wie Erpresserbriefe, mit ausgeschnittenen Lettern, hat sie zudem Märchen-Anfänge zum Weiterdichten zu einer reizvollen Kompositon zusammengestellt. Vom Märchen zur Mystik und Transzendenz: In ihrem Video hüpft Anina Rubin über die Bourglinsterer Wiese wie ein moderner Engel, der dem Betrachter die Angst vor dem Schritt ins Jenseits nehmen will. Drumherum garniert sie das Ganze mit morbiden, symbolhaltigen Requisiten: Der Tod befreie, sei doch nur ein Transformation, so die Botschaft.

Auch Daniel Henrich (Saarbrücken ) transformiert: Geräusche, die beim Zerdrücken von Cola-Dosen entstehen, in reliefartige Skulpturen. Mit Technik statt Mystik erschafft er seine strengen, überzeugenden Werke. Henrich bildet in diesem Kleebatt die Brücke zu Elena Bienfait (Luxemburg) Mit kräftigem, grobem Strich gelingen ihr interessante Studien von sitzenden Menschen, ohne Stuhl, im abstrakten Raum. Insgesamt eine runde Sache, diese Artmix-Schau, und schön luftig gehängt.

Bis einschließlich Sonntag in der Stadtgalerie Saarbrücken .

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