Der Daimler-Stern sinkt

Stuttgart. Der Autohersteller Daimler hat im ersten Quartal einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro eingefahren. Das teilte das Unternehmen gestern mit. Im Vorjahresquartal hatte der Konzern noch einen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro ausgewiesen. Im Rahmen der Autokrise ist der Absatz von Pkw und Nutzfahrzeugen um ein Drittel eingebrochen

Stuttgart. Der Autohersteller Daimler hat im ersten Quartal einen Verlust von 1,3 Milliarden Euro eingefahren. Das teilte das Unternehmen gestern mit. Im Vorjahresquartal hatte der Konzern noch einen Gewinn von 1,3 Milliarden Euro ausgewiesen. Im Rahmen der Autokrise ist der Absatz von Pkw und Nutzfahrzeugen um ein Drittel eingebrochen. Die Werke sind nicht ausgelastet, unzählige Autos stehen auf Halde. Daimler-Chef Dieter Zetsche will nun mit einem vier Milliarden Euro schweren Sparpaket gegensteuern. Mitarbeiter und Manager sollen zwei Milliarden Euro durch Einschnitte bei Lohn und Gehalt beisteuern. Für etwa 60 000 Beschäftigte aus Bereichen wie Verwaltung, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung werde die Arbeitszeit um 8,75 Prozent ohne Lohnausgleich verkürzt, sagte der neue Personalvorstand Wilfried Porth. In Deutschland wird außerdem der Zuschuss zum Kurzarbeitergeld gestutzt sowie die ursprünglich für Mai geplante zweite Stufe der Tariferhöhung von 2,1 Prozent auf Oktober verschoben. Auch Vorstand und leitende Führungskräfte müssen Abstriche beim Grundgehalt machen.Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm sagte: "Die Menschen haben echt jeden Monat weniger Geld und haben Probleme, ihre Familien durchzubringen." Es gebe aber keine Alternative. Für das Gesamtjahr malte Daimler ein düsteres Bild. Finanzvorstand Bodo Uebber wollte beim operativen Ergebnis (Ebit) sogar einen Verlust nicht ausschließen. Für das zweite Quartal rechnet der Autobauer erneut mit einem deutlich negativen Ergebnis. Erst für die zweite Jahreshälfte werde mit einer schrittweisen Verbesserung beim operativen Ergebnis gerechnet. Für das Gesamtjahr geht der Autobauer weiter von deutlichen Rückgängen bei Umsatz und Absatz aus. In den ersten drei Monaten 2009 brach das Ebit von zwei Milliarden Euro auf minus 1,4 Milliarden Euro ein. Allein in der Pkw-Sparte fuhr Daimler einen operativen Verlust von 1,1 Milliarden Euro (Vorjahr: plus 1,2 Milliarden Euro) ein. Weltweit verkauften die Stuttgarter mit 332 300 Pkw und Nutzfahrzeugen 34 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Der Umsatz schrumpfte von 24 Milliarden auf 18,7 Milliarden Euro. Besonders im Lkw-Geschäft sieht Daimler weitere Belastungen auf sich zukommen. Zusätzlich muss Daimler auch noch für die endgültige Trennung von der ungeliebten US-Tochter Chrysler tief in die Tasche greifen. Im zweiten Quartal wird die Scheidung mit bis zu 700 Millionen Dollar beim Ebit zu Buche schlagen. In den kommenden Jahren werden insgesamt 600 Millionen Dollar Pensionszahlungen zur Absicherung der Mitarbeiter der früheren US-Tochter fällig. Daimler hatte am Montag bekannt gegeben, den Chrysler-Restanteil von 19,9 Prozent an den Mehrheitseigner Cerberus abzugeben. dpa

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