Stahlindustrie Saarstahl investiert 100 Millionen

Völklingen · Aufsichtsrat billigt Teil-Stilllegung der Schmiede und neue Stranggieß-Anlage.

 Michael Müller, Vorsitzender des Saarstahl-Aufsichtsrats.

Michael Müller, Vorsitzender des Saarstahl-Aufsichtsrats.

Foto: Oliver Dietze

Der Saarstahl-Aufsichtsrat hat den Beschluss, die Saarschmiede teilweise stillzulegen und dort rund 430 Arbeitsplätze bis Ende des Jahres abzubauen, gestern bestätigt. Das teilte eine Sprecherin des Unternehmens mit. Damit ist der Weg für Sozialplan-Verhandlungen frei. Diese sollen am Montag beginnen. Es werde von Seiten des Unternehmens alles daran gesetzt, „dass es nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommt“.

Darüber hinaus beschloss das Gremium unter der Leitung ihres Vorsitzenden Michael Müller, dass das Stahlwerk in Völklingen eine neue Stranggießanlage erhalten soll. Diese soll rund 100 Millionen Euro kosten und eine bestehende Anlage ersetzen. In diesen Anlagen wird der flüssige Rohstahl in sogenannte Knüppel vergossen, die dann in den Saarstahl-Walzwerken in Völklingen, Saarbrücken-Burbach und Neunkirchen zu Drähten oder Stabstahl weiterverarbeitet werden. „Diese neue Stranggießanlage ist ein weiterer Quantensprung in der technologischen Entwicklung des Saarstahl-Konzerns“, erläutert der Sprecher des Vorstandes, Fred Metzken, das Investitionsprojekt. Vor allem die Qualität des Stahl werde sich dank moderner Produktionsprozesse weiter verbessern, betont Technik-Vorstand Martin Baues. Damit stärke Saarstahl seine Position in Bereichen wie Federstahl für Fahrwerk- und Kupplungsfedern sowie im Drahtbereich bei Schrauben und Gewindebolzen. Die Bauarbeiten für die neue Anlage mit der Kurzbezeichnung S1 sollen im Frühjahr 2018 beginnen. Ende 2019 soll sie ihren Betrieb aufnehmen.

Metzken betonte weiter, dass der Völklinger Stahlkonzern „derzeit seit gut ausgelastet ist“. In den vergangenen Monaten seien mehrmals Produktionsrekorde aufgestellt worden. Der Umsatz habe sich im ersten Halbjahr 2017 um 17 Prozent erhöht. Auch das Ergebnis sei „deutlich positiv“ ausgefallen.

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