Große Umfrage der IHK Mangel an Fachkräften belastet Saar-Firmen

Saarbrücken · Eine IHK-Umfrage zeigt: Schon jetzt sieht jede dritte Saar-Firma ihre Geschäfte behindert, weil Personal fehlt.

 Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD)   

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD)  

Foto: dpa/Harald Tittel

() Der Mangel an Fachkräften bremst das Wachstum der saarländischen Unternehmen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der IHK bei rund 300 Firmen mit rund 85 000 Beschäftigten. Ein Drittel der Betriebe klagt demnach darüber, dass die Personalknappheit die Geschäftstätigkeit bereits stark beeinträchtigt.

Besonders vom Personalmangel betroffen ist der Umfrage zufolge die Verkehrswirtschaft mit dem  Transportgewerbe. Hier klagen vier von fünf Betrieben über teils sehr negative Auswirkungen: Aufträge könnten nicht abgearbeitet, Expansionsstrategien nicht umgesetzt werden. Und wo das Wachstum stagniere, sinke auch die Wettbewerbsfähigkeit, so die IHK. Auch Handel, Hotellerie und Gastronomie klagen der Umfrage zufolge über Personalmangel. Und der Industrie fehlen Facharbeiter und Ingenieure. Als Gründe für die Engpässe werden mangelnde fachliche Qualifikation (68 Prozent), fehlende Berufserfahrung (54 Prozent) sowie eine zu geringe Anzahl der Bewerber (48 Prozent) genannt.

Wirtschafts- und Arbeitsministerin Anke Rehlinger (SPD) sieht sich durch die Umfrage nach eigener Aussage bestätigt: „Fachkräftesicherung ist mein Schwerpunkt der nächsten Jahre“, sagte sie. „Bei dem Thema ziehen viele Partner an einem Strang, um die unterschiedlichsten Handlungsfelder zu bearbeiten.“ IHK-Präsident Hanno Dornseifer sagte, die Ergebnisse der Umfrage zeigten „deutlich, dass der Bewerber- und Fachkräftemangel im Saarland inzwischen immer mehr Branchen und Berufsfelder erfasst“. Er forderte, die Erwerbspotenziale von Frauen, Älteren und Migranten noch stärker in den Blick zu nehmen und das Zukunftsbündnis Fachkräfte Saar mit Leben zu füllen.

Zahlreiche Unternehmen im Saarland versuchen, den Missstand zu beheben, indem sie das Potenzial eigener Arbeitnehmer besser nutzen. So setzen zwei von drei Unternehmen der Umfrage zufolge auf Weiterbildung, um ihre Mitarbeiter für höherwertige Aufgaben zu qualifizieren. Ein Drittel der Unternehmen versucht aber auch, ältere Arbeitnehmer länger im Job zu halten.

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