Versicherungen klagen über Nichtzahler

Saarbrücken. Die privaten deutschen Krankenversicherer (PKV) fordern von der Politik eine Lösung für das Problem nicht zahlender Mitglieder. "Wir haben heute in Deutschland in der PKV rund 150 000 Mitglieder, die nicht bezahlen

Saarbrücken. Die privaten deutschen Krankenversicherer (PKV) fordern von der Politik eine Lösung für das Problem nicht zahlender Mitglieder. "Wir haben heute in Deutschland in der PKV rund 150 000 Mitglieder, die nicht bezahlen. Derzeit stehen Beiträge von 200 Millionen Euro aus, die sich bis Jahresende auf 300 Millionen Euro aufsummieren", sagte gestern Uwe Laue, Vorstandsvorsitzender der Debeka-Gruppe, beim 3. Saarländischen Versicherungstag. Auch für 2011 dürften die Beitragsausfälle in der PKV bei geschätzten 300 Millionen Euro liegen. Aktuell verbietet die Reform der Krankenversicherung den Privaten eine Kündigung der Zahlungsunwilligen. "Das kann so nicht bleiben", sagte Laue. Die Beitragsausfälle könnten nicht vom Gesamtkollektiv übernommen werden. Zuvor hatte nur die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) das Problem mit Nicht-Beitragszahlern. Man befinde sich dazu allerdings aktuell in Gesprächen mit der Bundesregierung. Der Saarländische Versicherungstag habe sich zu einem wichtigen Branchenforum der heimischen Assekuranz entwickelt, sagte Jörg Tomalak-Plönzke, Vorstandsvorsitzender der Saarland-Versicherungen. Die regionale Versicherungswirtschaft sei - ebenso wie die Branche bundesweit - gut durch die Krise der vergangenen beiden Jahre gekommen. Besonders die saarländischen Sachversicherer hätten sich als krisenfest und wettbewerbsfähig erwiesen. Mit zwei bis sechs Prozent Beitragswachstum je nach Gesellschaft lägen sie über Bundesschnitt, in der Lebensversicherung liege die Saar-Assekuranz im Bundestrend. Nach 18 Jahren sei bundesweit wie im Saarland wieder ein leichter Stellenaufbau bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu registrieren. Ausbildung werde großgeschrieben: Mit 113 neuen Ausbildungsverhältnissen erreichen "unsere Unternehmen 2010 den höchsten Ausbildungsstand seit 2001", sagte Tomalak-Plönzke. "Die Versicherungswirtschaft ist ein starkes Stück Saarwirtschaft", sagte Hauptgeschäftsführer Volker Giersch vom Mitveranstalter IHK-Saarland. Die Versicherungsbranche beschäftige im Saarland insgesamt gut 7300 Mitarbeiter - rund 1,5 Prozent mehr als 2008. Das seien so viele wie in der Informationstechnologie-Branche an der Saar. Die Assekuranz stelle im Saarland 2,1 Prozent an den Erwerbstätigen, im Bund sind es 1,6 Prozent. "Die Assekuranz bleibt ein Wachstumstreiber für die Saarwirtschaft", sagte Giersch. ur

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